
Pressemitteilung · Kiel · 11.06.2025 Ende des Busbeschleunigungskonzepts: Kieler ÖPNV braucht den Systemwechsel
Zur Einstellung der Arbeiten am Busbeschleunigungskonzept der KVG und des Eigenbetriebs Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um den Busverkehr in Kiel stark aufzuwerten, ist jetzt von Stadtverwaltung und Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) wieder eingestampft worden. Die Einstellung der Arbeit am Busbeschleunigungskonzept ist der Beleg dafür, dass der Busverkehr, wie er aktuell in Kiel stattfindet, nur noch mit zu hohem Aufwand und Kosten aufgewertet werden könnte. Die jeweils erwarteten Effekte stehen in keinem Verhältnis zur Kostenprognose: weitere Busspuren würden dem Individualverkehr Fahrspuren entziehen und wieder zu mehr Staus führen. Es wäre mit erheblichen Eingriffen im Verkehrsgebiet zu rechnen – wie Baumfällungen oder Verluste an Parkplätzen, die aber bei weitem nicht genug Zuwächse bei den Fahrgastzahlen generieren würden, da das System Busverkehr als solches nicht leistungsfähig genug ist.
Dieser Vorgang ist damit ein Beleg dafür, dass der Kieler ÖPNV einen Systemwechsel benötigt: die Stadtbahn. Wir befinden uns jetzt in der kuriosen Situation, dass ein weiteres Herumschrauben am Busverkehr genau die Nachteile mit sich bringen würde, die ihre Gegner auch der Stadtbahn vorwerfen. Allerdings gibt es einen eindeutigen Unterschied: Beim Bau einer Stadtbahn hat Kiel im Anschluss an die Entbehrungen einer Bauphase auch ein wesentlich leistungsfähigeres öffentliches Verkehrssystem vorzuweisen. Wir fragen uns, welche konkreten Verbesserungsvorschläge die Stadtbahnkritiker jetzt ins Feld führen wollen, um die bestehenden Probleme im Kieler ÖPNV zu lösen.“