Pressemitteilung · 14.02.2019 Der Einsatz von Gigalinern ist und bleibt falsch

Zur von Jamaika beabsichtigen Ausweitung des zugelassenen Streckennetzes für Lang-LKW erklärt der verkehrs- und umweltpolitische Sprecher des SSW im Landtag, Flemming Meyer: 

(Nr. 050/2019) Ob die Menschen in Flensburg und Kiel genau so begeistert wie Jamaika sein werden, wenn sich künftig 25 Meter lange LKW durch den Innenstadtverkehr quälen, bleibt abzuwarten. Für uns von SSW steht fest: Der Einsatz von Gigalinern ist und bleibt falsch. 
Nicht nur Minister Buchholz, auch Die Grünen träumen neuerdings von CO2-Einsparungen durch Gigaliner. Dabei wäre tatsächlich nur eine minimale Absenkung erzielbar, wie eine von den Grünen selbst und dem  LKW-Bauer Daimler in Auftrag gegebene Studie belegt. Diese prognostiziert  für 2030 eine Einsparung der Emissionen von gerade einmal 0,22 Prozent. Eine zu vernachlässigende Größe, wenn man bedenkt, wie viel CO2 allein dabei entstünde, von Gigalinern beschädigte Landes- und kommunale Straßen wieder instand zu setzen. 
Höhere Einsparungen als in der Studie prognostiziert ließen sich allenfalls erzielen, wenn die zulässige Gewichtsgrenze der LKW angehoben würde. Jamaika würde der LKW-Lobby gewiss auch diesen Wunsch erfüllen. Dummerweise ist keine Brücke und keine Leitplanke in Deutschland für Kollisionsszenarien in dieser Größenordnung gewappnet.  
Unsere Infrastruktur ist insgesamt nicht auf LKW von dieser Größe ausgelegt. Weder baulich noch von der Verkehrssicherheit her. Und schon gar nicht abseits der Autobahnen. 
Unsere Kreisverkehre sind schon für normalgroße LKW eine Herausforderung, wie man überall im Land an den Schäden ablesen kann. Auch die Taktung des Zugverkehrs und die entsprechenden Schaltzeiten der Bahnübergänge sind nicht auf 25 Meter lange Fahrzeuge geeicht. 
Und nun will Jamaika, dass die Riesentrucks auch noch unsere Innenstädte unsicher machen? Auf die Reaktionen dürfen wir gespannt sein. 

Was Bernd Buchholz übrigens auch nicht erwähnt: Durch die Ausweitung der Positivliste werden die neu ausgewiesenen Strecken in Zukunft voraussichtlich auch dem internationalen Gigaliner-Verkehr freistehen, was zu einer noch höheren LKW-Dichte führen kann.

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 08.09.2025 Kein Aufschub für Infrastruktur im Norden!

Die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch fordert unmissverständlich: Der Bund muss den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt sowie die Elektrifizierungen weiterer Strecken schneller vorantreiben. Ein Aufschub bis 2045 oder gar 2050 ist für Schleswig-Holstein untragbar.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 12.09.2025 Hauptamtliche Begleitung von Gremiensitzungen sicherstellen

Zu den personalbedingten Einschränkungen der Sitzungsbetreuung von Ortsbeiräten durch die Kieler Stadtverwaltung erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Pressemitteilung · 11.09.2025 Wir brauchen einen Demenzplan 2.0

Zum heutigen Bericht der Landesregierung und der anschließenden Beratung im Sozialausschuss über den Umsetzungsstand des Demenzplans erklärt der SSW-Abgeordnete Michael Schunck:

Weiterlesen