Pressemitteilung · 03.08.2011 „Fall Tigran“: Härtefallregelungen können keine humane Gesetzgebung ersetzen

Zur Entscheidung von Justizministers Emil Schmalfuß, dem 14-jährigen Armenier Tigran S. und seiner Familie über die Härtefallregelung den weiteren Aufenthalt in Schleswig-Holstein zu ermöglichen, erklärt die innenpolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Silke Hinrichsen:

„Es freut uns sehr, dass es gelungen ist, Tigran S. und seine Familie vor der Abschiebung zu bewahren. Bei allem Jubel über diese respektable Entscheidung des Justizministers darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass dieser Familie wieder nur eine Gnadenfrist bis Tigrans 18. Geburtstag eingeräumt wird und dass andere Kinder unter 15 Jahren weiterhin vor denselben Problemen stehen können.

Alle Politiker, die sich zu Recht über die ungerechte Behandlung von Tigran empört haben, sollten sich jetzt dafür einsetzen, dass das Ausländerrecht mit seinem System der Kettenduldungen und der mangelhaften Berücksichtigung von minderjährigen Flüchtlingen endlich reformiert wird. „Gnadenakte“ eines Justizministers allein, mögen sie noch so weise sein, können niemals eine gesetzliche Lösung ersetzen.“



Weitere Artikel

Rede · 20.11.2025 Kein CCS in Schleswig-Holstein – kein Festhalten an fossilen Emissionen

„Ich hätte nie gedacht, dass wir einmal an den Punkt kommen, dass wir das Klima und die Natur vor den Grünen schützen müssen.“

Weiterlesen

Rede · 21.11.2025 Regional- und Minderheitensprachenforschung und -vermittlung stärken!

„Auch wenn wir die Zusage bekommen haben, dass die Mangelstudienfächer der Minderheitensprachen nicht von Streichungen betroffen sein werden- befürchten wir, dass die Hochschulen keine Ressourcen übrig haben, um diese Fächer zu stärken. Die Sprachforschung und -vermittlung der Regional- und Minderheitensprachen muss als Alleinstellungsmerkmal des Hochschulstandortes Schleswig-Holstein gestärkt werden.“

Weiterlesen

Rede · 21.11.2025 Keine Frau und kein Mädchen darf mehr Opfer dieser Menschenrechtsverletzung werden

„Die kultursensible Beratung und Begleitung der betroffenen Frauen und deren Familien ist einer der wichtigsten Aspekte im Kampf gegen die weibliche Genitalbeschneidung und -verstümmelung“

Weiterlesen