Pressemitteilung · 18.07.2025 Gesundheitsrisiken durch Vibrionen ernst nehmen

Zur Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage zur Ausbreitung von Vibrionen in schleswig-holsteinischen Badegewässern (Drs. 20/3398) erklärt der Vorsitzende der SSW-Landtagsfraktion, Christian Dirschauer:

Seit 2022 werden vermehrt Infektionen mit Vibrionen in Schleswig-Holstein gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Infektionen ist zwar gering, jedoch zeichnet sich von Jahr zu Jahr ein deutlicher Anstieg ab. Und die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein, da es keine systematische Erfassung von Vibrionen-Infektionen gibt, und ein Erregernachweis in der Praxis oft gar nicht erfolgt.

Trotzdem wurde bislang in keinem Fall die Ursache ermittelt oder Schutzmaßnahmen ergriffen. Eine regelmäßige Beprobung der Badegewässer auf Vibrionen findet nicht statt. Stattdessen werden lediglich während der Sommermonate an einzelnen Ostseestränden und an der Schlei Stichproben genommen.

„Ein Grund für Alarmismus ist das nicht. Sich nur auf Einzelfallstatistiken zu verlassen, greift jedoch auch zu kurz. Was wir brauchen, ist vorausschauender Gesundheitsschutz. Denn mit steigenden Wassertemperaturen wächst auch das Risiko für bakterielle Infektionen", sagt Christian Dirschauer, Vorsitzender der SSW-Landtagsfraktion.  

Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat das Vibrionen-Risiko an der Ostküste für die kommenden Tage von niedrig auf medium heraufgestuft.  "Das Thema ist also alles andere als trivial", so Dirschauer.  

Niemand erwarte ein millionenschweres Überwachungsprogramm entlang der gesamten Küste. Aber es brauche zumindest eine systematische Erfassung an bekannten Risikoorten und klare Kriterien, wie bei auffälligen Entwicklungen reagiert wird, betont der SSW-Politiker:  
"Gesundheitsschutz darf nicht dem Zufall überlassen werden“.

Vibrionen – insbesondere Vibrio vulnificus – sind Bakterien, die sich bei warmen Temperaturen in salzhaltigen Gewässern vermehren, etwa in der Ostsee. Beim Baden können sie über kleine Wunden in den Körper gelangen und im schlimmsten Fall zu schweren Infektionen wie Blutvergiftungen führen.

Die Kleine Anfrage mit der Drucksache 20/3398 kann hier abgerufen werden.

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