Pressemitteilung · Flensburg · 10.07.2025 Hafen Ost: Klarheit nach langen Verhandlungen

Wirtschaftshafen bleibt erhalten, Neustart der Entwicklungen des Flensburger Hafens nimmt Gestalt an

Nach Jahren des Ringens um die Zukunft des Flensburger Hafens ist nun eine tragfähige Einigung erzielt worden. Eine breite politische Mehrheit hat sich auf einen gemeinsamen Kurs verständigt, der den Erhalt des Wirtschaftshafens sichert und gleichzeitig die Voraussetzungen für eine geordnete städtebauliche Entwicklung schafft.
Der Einigungsprozess war geprägt von intensiven Gesprächen, schwierigen Abwägungen und dem Willen, Verantwortung für die langfristige Entwicklung eines der zentralen Räume der Stadt zu übernehmen. Die jetzt gefundene Lösung bringt Klarheit – für die Wirtschaft, für die Stadtgesellschaft und für alle Beteiligten.
Gleichzeitig öffnet die politische Einigung den Raum für eine behutsame Weiterentwicklung des angrenzenden Areals. Ziel ist ein ausgewogener Transformationsprozess, der bestehende Nutzungen respektiert und neue städtebauliche Perspektiven schafft – funktional, architektonisch und sozial. Die Grundlage dafür wurde mit der Verständigung gelegt; der konkrete Planungsprozess wird in den kommenden Monaten auf einer konkreten Zeitschiene weiter ausgestaltet.
Der erzielte Konsens ist Ausdruck politischer Handlungsfähigkeit in einer komplexen Gemengelage. Er zeigt, dass tragfähige Kompromisse auch bei langfristigen Großprojekten über Parteiengrenzen hinweg möglich sind – wenn der Wille zur Verständigung und die Bereitschaft zum Zuhören vorhanden sind.
Stimmen aus den beteiligten Fraktionen:
 

SSW:
Unsere Arbeit trägt Früchte! Seit 2018 setzt sich der SSW  für eine gute Lösung für den Hafen ein und nun ist uns endlich gemeinsam gelungen, solch eine Lösung zu schaffen. Das ist nicht nur ein Erfolg für uns, sondern für die gesamte Stadt!
Mit dem aktuellen Vorschlag schaffen wir die Grundlage für eine umfassende Weiterentwicklung des Hafengebiets. Im nördlichen Teil soll ein maritimes Zentrum entstehen, das neue Impulse für Bildung, Handwerk und Tourismus setzen kann. Gleichzeitig ist geplant, die bestehenden Silos in moderne Wohn- und Gewerbeflächen sowie ein Konferenzhotel umzuwandeln. Das bringt nicht nur neue Nutzungen und mehr Leben an den Hafen, sondern langfristig auch zusätzliche Arbeitsplätze und höhere Steuereinnahmen für die Stadt. 
Besonders erfreulich ist, dass die Finanzierung in weiten Teilen durch private Investitionen getragen wird – sowohl für das maritime Zentrum als auch für die Entwicklung des Wirtschaftshafens und die Umgestaltung der Silos. Die Stadt selbst trägt im Wesentlichen die Kosten für die Neugestaltung der Hafenfront – gemeinsam mit Land und Bund – sowie für die notwendige Infrastruktur wie Wasser, Energie, Telekommunikation und Abwasser. Insgesamt ergibt sich ein starkes Gesamtpaket, das wirtschaftliche Entwicklung, Stadtgestaltung und Zukunftsfähigkeit miteinander verbindet – und unseren Hafen als aktiven Wirtschaftsstandort nachhaltig stärkt.


CDU:
Wir freuen uns, dass wir auf Basis einer gemeinsamen Initiative mit dem SSW und der SPD, dem Wirtschaftshafen - aber auch den am Innenhafen ansässigen Wirtschaftsunternehmen, eine langfristige Planungssicherheit und Entwicklungsperspektiven geben können.
Der Flensburger Wirtschaftshafen wird auch weiterhin ein fester Bestandteil der Hafenstädte im Norden sein, und zwar mit einer Zentrierung der Flächen auf der Hafen Ostseite und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, auf der Westseite des Hafens!  
Nach dem ersten Meilenstein zur Nachfolgeregelung des Flensburger Yachtservice, die von CDU, SPD und SSW ebenfalls eng begleitet wurde, wird durch die Änderung und die Sicherung des Planfestgestellten Bereiches für den Betrieb eines Wirtschaftshafens ein zweiter, wichtiger Meilenstein in der neuen Entwicklung des ehemaligen Sanierungsgebietes gelegt! 
Aus Sicht der CDU-Fraktion ist die Entwicklung von Visionen im Rahmen der Stadtentwicklung grundsätzlich zu befürworten, nur müssen sich die Visionen an einer Realisierbarkeit orientieren und die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Flensburg im Blick behalten. 
Es verbleiben weitere inhaltliche Herausforderungen für die Zukunft, denen wir uns stellen möchten. Das Areal rund um den Flensburger Innenhafen soll, auf Basis eines noch vor der Sommerpause zu stellenden Änderungsantrages zum Rahmenplan, zu einem Quartier entwickelt werden, wo Arbeiten, Wohnen, Freizeit aber auch Freiräume für alle Bürger*innen möglich werden und sich nicht gegenseitig ausschließen.


SPD:
„Durch die gute Zusammenarbeit der drei Fraktionen ist es gelungen, das Projekt Hafen-Ost wieder auf den Boden der Realität zu holen. Das wäre eigentlich Aufgabe der Verwaltung gewesen.
Fakt ist: Die großen Träume der Vergangenheit sind vom Tisch – jetzt geht es um machbare Lösungen. Ein Sanierungsgebiet wird es nicht mehr geben und auch städtische Investitionen bleiben in den nächsten Jahren begrenzt. Daher liegt unser Fokus auf dem Bereich zwischen Kontorhäusern und Wirtschaftshafen. Hier kann echte Entwicklung, auch mit Wohnungen stattfinden.“


Die weitere Entwicklung des Hafen Ost wird nun auf Basis klarer Leitlinien erfolgen. Für Unternehmen bedeutet das Planungssicherheit. Für die Stadt eröffnet sich die Möglichkeit, eines ihrer bedeutendsten Entwicklungsgebiete Schritt für Schritt in eine zukunftsfähige Richtung zu lenken – mit klarem politischem Rückhalt.
 

Glenn W. Dierking SSW
Barbara Asmussen CDU
Rainer Körber SPD

 

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