Rede · 31.05.2013 Sicherung der Theater und Kulturförderung

Vieles wurde schon zu den Theatern gesagt. Theater inspirieren, unterhalten und geben Denkanstöße. Sie sind aber auch Arbeitgeber und Attraktion für Touristen. Man muss am Theater rechnen können, aber auch die Besucherinnen und Besucher begeistern können. Alles das tun unsere Theater.
Damit sie dies auch weiterhin tun können, benötigen sie Planungssicherheit. Es ist darum ausdrücklich zu begrüßen, dass wir endlich wieder ein belastbares und klares Konzept der Landesregierung für die Theater vor uns liegen haben, dass allen Spielstätten den Bestand zusichert. Auf dieser Grundlage können wir jetzt diskutieren und die weiteren Entscheidungen treffen.
Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank an den dänischen Kulturverband SSF und die A.P.Møller skolen ausdrücken, die dem Landestheater Obdach gewährt haben. Es ist heutzutage beileibe nicht selbstverständlich, unbürokratisch und unkompliziert Hilfe anzubieten. In Schleswig konnte der Theaterbetrieb überhaupt nur aufrecht erhalten bleiben, weil in der Stadt viele Leute statt nur über die Situation zu lamentieren, Nägel mit Köpfen gemacht haben. Ihnen gilt mein Dank.
Neben der Diskussion über unsere öffentlichen Theater, hat die Ministerin im Mai zu einem Kulturdialog in Schleswig Holstein aufgerufen. Das besondere Anliegen der Landesregierung, ein Kulturkonzept zur Stärkung der kulturellen Kinder-und Jugendbildung zu erarbeiten, bekommt vom SSW große Zustimmung. Der vorgelegte" Aktionsplan zur Stärkung der Kinder- und Jugendkultur" beschreibt in Teilen den Status quo der kulturellen Bildung. Nun gilt es Netzwerke zu knüpfen.
Die Kompetenzstelle Schule/ Kultur ist durch eine erfahrene Lehrkraft besetzt, die nun die konzeptionelle Weiterentwicklung von Zielen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung vorantreiben soll. -Kultur macht Stark- ist ein wichtiges Projekt um Kultur in Schule zu Implementieren. Die Kulturschaffenden in unserem Land sollen in 4 Arbeitsgruppen einen Entwurf der Kulturperspektiven Schleswig -Holstein erarbeiten. Denn sie wissen im Zweifel am besten, wie die Potenziale einzusetzen sind. Andererseits bieten die Arbeitsgruppen die Gelegenheit, für einen echten Austausch, der ja im täglichen Geschäft nicht immer möglich ist. Ich bin davon überzeugt, dass in diesem Bereich gerade die Minderheiten mit ihren Kulturschaffenden Personen interessanten Input geben können.
Ich verspreche mir viel davon, weil hier Neuland erschlossen wird. Dabei bin ich zuversichtlich, dass die Schulen das neue Angebot sehr bald in ihre Arbeit integrieren werden. In unseren Schulen erlebe ich nämlich immer wieder, dass Lehrkräfte und Schulleitung die Ertüchtigung der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler sehr ernst nehmen. Dazu gehört die Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst, Theater und klassischer Musik. Das verändert die Sicht auf die Welt und die Menschen und ist Teil eines wichtigen Reifungsprozesses gemäß dem, was Rosa Luxemburg schon vor einhundert Jahren erkannt hat: „Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der, der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat.“
Wir können im Jahr 2013 allerdings nicht über Theater und kulturelle Kinder- und Jugendbildung sprechen, und dabei die Finanzen außen acht lassen. Darum will ich abschließend auch etwas dazu sagen. Die Dynamisierung bezüglich des FAG begrüße ich ausdrücklich. Die Kompetenzen liegen, nämlich bei den Kommunen sie sind öffentlicher Träger und haben durch das Einfrieren der FAG Mittel das strukturelle Defizit aufgefangen. Eine große Kraftanstrengung um das Theater- und Musikangebot in Schleswig Holstein für die Bürgerinnen und Bürger zu erhalten.
Der Bericht zeigt klar in eine Zukunft der Theater und ihrer Spielstätten. Damit haben wir eine hervorragende Ausgangsposition.
Kulturelle Entfaltung lässt uns teilhaben an der Gesellschaft, ermöglicht die soziale Integration, macht die Bildung ganzheitlich und hilft uns bei der Identitätsfindung.
Es gibt bestimmt den einen oder anderen der dieser Debatte, nicht so vertieft zugehört hat. Ich würde meinen, da geht noch was. Kulturelle Bildung bekommt in Schleswig Holstein eine neue Perspektive und das tut jedem gut.
Kultur ist vielfältig, tut nicht weh und ist nicht mit Politur zu verwechseln.
Ich freue mich auf die weiter Diskussion im Ausschuss.

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