Pressemitteilung · 08.04.2015 Wir brauchen flexiblere Lösungen für Behindertenwerkstätten

Behinderten Menschen, die vom ersten Arbeitsmarkt zurück kehren, bleibt der Weg in die Behindertenwerkstätten in der Regel verwehrt. Hier müssen dringend flexiblere Lösungen geschaffen werden, sagte der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms, bei einem Besuch in den Husumer Werkstätten.

Weit über 500 Menschen sind in den Husumer Werkstätten beschäftigt. Ein kleiner Teil von ihnen schafft es, mit Unterstützung, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wenn sie sich nach 2-3 Jahren bewährt haben, gelten sie als arbeitsfähig. 

Was erst einmal gut klingt, hat jedoch einen Haken: Wenn diese Menschen ihren Job, aus welchem Grund auch immer wieder verlieren, können sie nach derzeitiger Rechtslage nicht in die Werkstätten  zurückkehren. Auf diese Weise sind sie in der Arbeitslosigkeit gefangen. 

Deshalb gingen viele ungern das Risiko ein, die Einrichtung zu verlassen, um eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt anzunehmen, erklärte Einrichtungsleiter Okke Peters. 

Lars Harms bezeichnete diesen Zustand als unhaltbar. Der Landtagsabgeordnete regte an, gemeinsam mit den Sozialzentren und Kreisen flexiblere Lösungen zu finden. 

„Denkbar wäre eine Vereinbarung, die es behinderten Menschen ermöglicht, auch über mehrere Jahre auf Probe die Werkstatt zu verlassen, so dass sie ihren Platz nicht verlieren. 

Weiter stellte Harms fest, dass es immer noch viel zu wenig behindertengerechten Wohnraum für Menschen gibt, die ambulante Betreuung bekommen. 

„Auch solche Wohnungen müssen in den sozialen Wohnungsbau von vornherein mit einbezogen werden.  Jede 10. Wohnung im sozialen Wohnungsbau sollte deshalb gänzlich und behindertenfreundlich gestaltet sein, um den ambulant betreuten Menschen zu ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, statt auf Familienangehörige angewiesen zu sein“, so der SSW-Abgeordnete. 

Lars Harms lobte die „grandiose Leistung“, die täglich in den Husumer Werkstätten vollbracht werde. 

„Das Angebot ist breit, und die Fertigungsqualität hervorragend. Ich kann unseren öffentlichen Verwaltungen nur nahelegen, verstärkt auch an die Behindertenwerkstätten zu denken, wenn es um die Erledigung von Dienstleistungen und Auftragsarbeiten geht.  Denn hier werden nicht nur gute Taten, sondern auch gute Leistung vollbracht.“, sagte Harms. 

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 02.07.2025 Mit Strompreiszonen zu einem gerechteren Energiemarkt

Der Norden erzeugt zwar viel grünen Strom, doch beim Preis ist das nicht spürbar. Eine Lösung wäre es, Deutschland in Strompreiszonen einzuteilen, wie es europäische Netzbetreiber und Experten immer wieder anmahnen. Die SSW-Fraktion fordert nun eine Bundesratsinitiative, um den Druck aus Schleswig-Holstein in Berlin zu erhöhen (Drucksache 20/3401).

Weiterlesen

Pressemitteilung · 02.07.2025 Grenzkontrollen müssen endlich enden

Die Europaabgeordneten Delara Burkhardt (SPD) und Rasmus Andresen (Grüne) sowie der Bundestagsabgeordnete des SSW, Stefan Seidler hatten sich im Oktober 2024 in einem gemeinsamen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt, in dem sie Ihre Besorgnis bzgl. der Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze und der Auswirkungen auf das Grenzland zum Ausdruck gebracht haben. Zur nun vorliegenden Antwort äußern sich die drei Abgeordneten wie folgt.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Rendsburg-Eckernförde · 02.07.2025 SSW beschließt erstmals Teilnahme an OB-Wahl in Kiel

Auf seiner Kreismitgliederversammlung am gestrigen Abend im Ejderhuset in Büdelsdorf hat der SSW-Kreisverband Rendsburg-Eckernförde und Kiel die Weichen für die kommenden Monate gestellt – personell wie politisch.

Weiterlesen