Rede · 26.01.2017 Die Entwicklung unserer Fachhochschulen ist ein Grund zur Freude

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 12 - Stand und Entwicklung der staatlichen Fachhochschulen (FHen) in Schleswig-Holstein

„Unsere FHen leisten hervorragende Arbeit - dabei wollen wir sie noch stärker unterstützen“

Wir haben im Laufe der Legislaturperiode immer wieder über die Gesamtsituation unserer Hochschulen gesprochen. Unsere Fachhochschulen waren in diesen Debatten natürlich immer ein wichtiger Aspekt. Und doch war und ist es für uns wichtig, den aktuellen Stand und die Entwicklung unserer FHen noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Ziel unserer großen Anfrage ist daher, möglichst genau zu beleuchten, wie es in Flensburg, Kiel, Lübeck oder an der FH Westküste aussieht. Denn die Fachhochschulen sind wesentlicher Teil unserer Bildungslandschaft und damit ein ungemein wichtiges Thema. Und nicht zuletzt die vorliegenden Antworten zeigen ja, dass es in diesem Bereich nicht nur Licht sondern auch Schatten gibt. 

Wenn wir uns die Rahmendaten anschauen, können wir erst einmal eine grundsätzlich positive Entwicklung erkennen: Die Zahl der Studierenden nimmt an allen Standorten stabil zu und ist seit 2010 um circa 11,5 gestiegen. Eine ganze Reihe von Studiengängen wurde an den verschiedenen Standorten neu eingeführt. Viele andere wurden grundlegend überarbeitet und modernisiert. Auch die Tatsache, dass die Studienerfolgsquote steigt, freut mich persönlich sehr. Denn das heißt nichts anderes, als dass ein Studium an einer unserer staatlichen Fachhochschulen öfter zum erfolgreichen Abschluss führt, als in anderen Bundesländern. Und nicht zuletzt haben auch wir als Land unsere Hausaufgaben gemacht und unsere Zuschüsse für Betrieb und Bau gesteigert. Ich denke, darauf können wir gemeinsam stolz sein. 

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass unsere Fachhochschulen deutliche Fortschritte in Sachen Internationalisierung und bei der Kooperation mit anderen Hochschulen wie mit der Wirtschaft machen. Auch die Entwicklung beim Thema Technologietransfer ist aus Sicht des SSW positiv. All das ist schon deshalb sehr erfreulich, weil diese Dinge maßgeblich für die Zukunftsfähigkeit unserer Hochschulen sind. Und aus studentischer Sicht sind nicht zuletzt auch die Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Studium und Familie oder bei der Vermittlung in die Wirtschaft zu nennen. Wenn es also um die Entwicklung unserer Fachhochschulen im untersuchten Zeitraum geht, gibt es wirklich Anlass zur Freude. 

Aber wie schon angedeutet, gibt es auch einige Dinge, die wir gemeinsam mit unseren Fachhochschulen verbessern müssen. Trotz der häufig eher technischen Ausrichtung arbeiten hier zum Beispiel noch immer zu wenige Frauen. Das mag sich stetig verbessern, doch mir persönlich geht es noch deutlich zu langsam. Neben den erwähnten finanziellen Anreizen müssen wir deshalb schauen, welche weiteren Maßnahmen uns hier voranbringen können. Ähnliches gilt für die Frage, wie wir unsere Bildungsangebote noch stärker für Menschen mit Behinderung öffnen. Denn die Tatsache, dass alle Fachhochschulen vielfältige Aktivitäten im Bereich der Diversity ergriffen haben, ist absolut zu begrüßen. Und doch habe ich den Eindruck, dass wir trotzdem noch deutlich mehr Menschen mit Behinderung zu einem Studium ermutigen können. 

Die genannten Kritikpunkte sind natürlich keine Kleinigkeiten. Aber wenn ich das Verhältnis zwischen Land und Hochschulen insgesamt betrachte, habe ich gleichzeitig keinen Zweifel daran, dass wir diese Herausforderungen auch gemeinsam lösen werden. Für den SSW ist und bleibt aber eins wichtig zu betonen: Auch wenn es unseren Fachhochschulen vergleichsweise gut geht, müssen wir sie in Zukunft noch stärker unterstützen. 

Nicht nur hier im Plenum sondern auch innerhalb der Koalition oder gegenüber den Betroffenen habe ich für meine Partei immer wieder betont, dass wir uns im Gesamtbereich Bildung nicht ausruhen dürfen. Denn unter anderem im Vergleich mit unseren Nachbarn im Norden, hinken wir bei Fragen der Ausstattung und der wirklich auskömmlichen Finanzierung von Bildung deutlich hinterher. Keine Frage: Wir sind hier auf dem richtigen Weg. Denn die Erhöhung der Grundhaushalte, die Sanierungsvereinbarung mit der CAU oder die Aufstockung im Gesamtbereich Hochschulbau sprechen für sich. Aber für eine wirklich zukunftsfähige Bildungslandschaft müssen wir unsere Ausgaben auch und gerade im Fachhochschulbereich noch weiter erhöhen. Wir werden uns also weiter in diesem Sinne einsetzen. 

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 27.03.2024 Cannabis-Prävention hinkt dem Gesetz hinterher

Sind die Präventionsangebote in Schleswig-Holstein gut genug aufgestellt, um auf die Cannabis-Legalisierung zu reagieren? Das wollten wir von der Landesregierung im Rahmen einer Kleinen Anfrage erfahren. Die Antworten sind alarmierend. Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SSW-Landtagsfraktion, Christian Dirschauer:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 28.03.2024 Einigung im kommunalen Bus-Tarifkonflikt: Verkehrswende braucht gute Arbeitsbedingungen

Zur Einigung von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern im Tarifkonflikt bei den schleswig-holsteinischen Busunternehmen erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 27.03.2024 SSW fordert vollständige Aufklärung in Sachen Anschar

Zum Rücktritt des Ratsherrn Dirk Scheelje im Zusammenhang mit den Vorgängen rund um den Anscharcampus erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen