Pressemitteilung · 12.05.2011 SSW-Landtagsantrag: Dänemark soll Grenzkontrollen überdenken

Geht es nach dem SSW, dann soll der Schleswig-Holsteinische Landtag einmütig an die dänische Regierung appellieren, ihren Beschluss zur Einrichtung ständiger Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze zu überdenken. „Alle Fraktionen sind sich darin einig, dass neue Grenzkontrollen ein drastischer Rückschritt wären. Deshalb muss der Landtag ein eindeutiges Signal in Richtung Kopenhagen senden“, fordert die SSW-Fraktionsvorsitzende Anke Spoorendonk, die heute einen entsprechenden Landtagsantrag für die kommende Parlamentstagung eingereicht hat.

„Eine permanente, technologisch hochgerüstete Zollkontrolle an den Grenzübergängen errichtet neue Barrieren für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt, die Wirtschaft und das kulturelle Zusammenwachsen der deutsch-dänischen Grenzregion. Sie wäre eine massive Behinderung für die Menschen im Grenzland. Wir müssen respektieren, dass eine außerordentlich breite politische Mehrheit in Dänemark den Wunsch hat, die Kriminalitätsbekämpfung um die Grenze effektiver zu gestalten. Dies könnte man aber ebenso gut und mit weniger Schaden durch eine Verstärkung der bestehenden mobilen Kontrollen im Hinterland erreichen. Deshalb muss Schleswig-Holstein dafür werben, dass die dänische Regierung ihre Entscheidung überdenkt. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat durch ihre Rückwärtsrolle in der Minderheitenpolitik leider viel Goodwill in Kopenhagen verspielt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass dieses Signal von einem einmütigen Landtag ausgeht“, sagt Anke Spoorendonk.

----------

Der SSW-Antrag im Wortlaut:

Neue Grenzkontrollen sind eine Barriere

Der Landtag wolle beschließen:

  1. Der Schleswig-Holsteinische Landtag bedauert den Entschluss der dänischen Regierung, permanente Grenzkontrollen des Zolls an den deutsch-dänischen Grenzübergängen und in den dänischen Seehäfen einzurichten.

  2. Der Schleswig-Holsteinische Landtag äußert die Sorge, dass ständige Kontrollen an den Grenzübergängen sowie im Seehafen Rødby (Lolland) zu neuen Barrieren für das kulturelle, wirtschaftliche und arbeitsmarktbezogene Zusammenwachsen der Region Sønderjylland-Schleswig und um den Fehmarnbelt werden.

  3. Der Schleswig-Holsteinische Landtag appelliert an die dänische Regierung, die Wiedereinführung der Grenzkontrollen zu überdenken. Eine effektivere Bekämpfung von Kriminalität wäre auch durch eine Stärkung der bisherigen Instrumente möglich, ohne dass auf permanente Grenzkontrollen zurückgegriffen werden muss.


Weitere Artikel

Pressemitteilung · 08.09.2025 Kein Aufschub für Infrastruktur im Norden!

Die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch fordert unmissverständlich: Der Bund muss den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt sowie die Elektrifizierungen weiterer Strecken schneller vorantreiben. Ein Aufschub bis 2045 oder gar 2050 ist für Schleswig-Holstein untragbar.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 15.09.2025 Mehr Hilfe für Kieler Wirtschaft: Verwaltungsspitze neu sortieren

Zum Interview des IHK-Präsidenten Knud Hansen in den Kieler Nachrichten über die Lage der Kieler Wirtschaft erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 12.09.2025 Hauptamtliche Begleitung von Gremiensitzungen sicherstellen

Zu den personalbedingten Einschränkungen der Sitzungsbetreuung von Ortsbeiräten durch die Kieler Stadtverwaltung erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen