Pressemitteilung · 22.09.2000 Deutsch-dänischer Grenzraum ist keine Modellregion, aber positive Erfahrungen müssen weitergegeben werden - Europäische Minderheiten sollen Brückenbauer-Funktion übernehmen

Anlässlich des Minderheitenkongresses 2000 in Sankelmark und des dort zur Debatte stehenden Themas: "Ist der deutsch-dänische Grenzraum Modellregion für Europa?" hatten die Vorsitzende des SSW im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Anke Spoorendonk und der friesische SSW-Abgeordnete Lars Harms folgenden Kommentar:

" Das deutsch-dänische Grenzgebiet hat seine ganz eigene unverwechselbare Geschichte, die nur sehr schwer auf andere Länder in Europa übertragen werden kann. Das heutige friedliche und vorbildliche Miteinander im Grenzgebiet ist die Folge eines langes - nicht immer leichten - Prozesses, der sich über fast über 150 Jahre vollzogen hat. Deshalb kann man unserer Meinung nach nicht davon sprechen, dass wir eine Modellregion für Europa sind. Der Begriff Modell ist zu theoretisch und würde voraussetzen, dass man die hiesigen Bedingungen einfach in andere Ländern übernehmen kann.

Dazu kommt, dass es trotz allem Erreichten auch in unserem Grenzland noch vielfältige Probleme bei der finanziellen und kulturellen Gleichberechtigung zwischen Mehrheit und Minderheit gibt. Trotz aller Toleranz und verfassungsmäßiger Rechte ist es immer wieder notwendig, dass die Minderheiten auf ihre besonderen Probleme aufmerksam machen. Der Artikel 5 der Landesverfassung muss also immer wieder mit Leben erfüllt werden.

Dennoch ist es wichtig, dass wir die positiven Erfahrungen im Zusammenleben zwischen Deutschen, Dänen und Friesen - zwischen Mehrheit und Minderheit auf beiden Seiten der Grenze - die wir in den letzten Jahrzehnten gemacht haben, weitergeben und - wenn gewünscht - auch an Interessierte aus ganz Europa vermitteln. Aus Sicht des SSW möchten wir dabei insbesondere auf die wichtige Funktion der Minderheiten als Brückenbauer und Vermittler zwischen den Mehrheitsbevölkerungen auf beiden Seiten der Grenze hinweisen. Bei allen Unterschieden sollten gerade die Minderheiten in Europa verstärkt diese Vermittlerrolle annehmen und ausfüllen."

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 08.09.2025 Kein Aufschub für Infrastruktur im Norden!

Die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch fordert unmissverständlich: Der Bund muss den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt sowie die Elektrifizierungen weiterer Strecken schneller vorantreiben. Ein Aufschub bis 2045 oder gar 2050 ist für Schleswig-Holstein untragbar.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 12.09.2025 Hauptamtliche Begleitung von Gremiensitzungen sicherstellen

Zu den personalbedingten Einschränkungen der Sitzungsbetreuung von Ortsbeiräten durch die Kieler Stadtverwaltung erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Pressemitteilung · 11.09.2025 Wir brauchen einen Demenzplan 2.0

Zum heutigen Bericht der Landesregierung und der anschließenden Beratung im Sozialausschuss über den Umsetzungsstand des Demenzplans erklärt der SSW-Abgeordnete Michael Schunck:

Weiterlesen