Rääde · 26.09.2013 Attraktivität der Landespolizei erhalten

„Wir wollen Menschen mit Migrationshintergrund ins Team der Landespolizei holen“

Wir wollen erhalten, was schon da ist, nämlich eine attraktive Landespolizei. Natürlich ist da auch noch jede Menge Luft nach oben. Doch erst mal können wir feststellen, dass der Polizeiberuf nicht uninteressant ist. Die Vorteile der Alterssicherung sind nicht von der Hand zu weisen. Der Beruf bietet nicht nur ein hohes Ansehen, sondern auch ein hohes Maß an beruflicher Sicherheit. Diese Tatsache kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Landespolizei es mit einer hohen Arbeitsbelastung zu tun hat. Diese Belastung muss runter gefahren werden. Die kooperativen Regionalleitstellen sowie der Zusammenschluss von der Direktion in Husum und Flensburg, weisen den richtigen Weg auf. Die Strukturveränderung tut dem nördlichen Landesteil gut. Wir müssen bei allen Reformbemühungen immer im Auge haben, dass die Polizei flächendeckend rund um die Uhr vertreten sein kann. Hier müssen deshalb regionale Konzepte immer wieder aufs Neue erarbeitet und überarbeitet werden. Natürlich geht es bei der Neugestaltung auch um den finanziellen Aspekt. In Zukunft müssen wir uns Gedanken darüber machen, ob wir die Sicherung von Schwertransporten, Veranstaltungen oder Sportereignissen weiterhin übernehmen können, oder ob diese Aufgabe an private Unternehmen übergeben werden kann. Insbesondere die Beteiligung an den Schwertransporten, bindet hier im Norden enorme Kräfte.

Fakt ist, dass das Innenministerium tatkräftig an einem neuen Konzept arbeitet, welches die Landespolizei in ihrer Attraktivität nach innen stärken soll. Eine vernünftige Ausstattung ist da logischerweise die absolute Grundlage für eine solche „Attraktivität nach innen“. Dabei dürfen wir die Attraktivität nach außen nicht zu kurz kommen lassen. Dass die Nachwuchsförderung wichtig ist, ist klar. Die Frage nach dem „ob“ stellt sich nicht, vielmehr geht es um das „Wie“. Hier muss strategisch vorgegangen werden, und das lieber heute als morgen. Zuerst müssen wir aber die Ausbildungsmöglichkeiten in Eutin verbessern. Es kann nicht sein, dass unsere jungen Polizeianwärter dort keine vernünftige Einsatztrainingshalle haben. Auch über eine Errichtung eines Aula- und Schulungsgebäude sollte man sich einmal Gedanken machen. Zu einer guten Ausbildungsstätte gehört eben eine ordentliche Infrastruktur dazu. Ohne sie geht gar nichts. Deswegen sollten wir dieses Thema noch einmal genau unter die Lupe nehmen.

Danach gilt es, ein vernünftiges modernes und vor allem werbendes Konzept auszuarbeiten. Das Konzept muss die Zielgruppen erreichen, die wir in der Vergangenheit nicht oder zu wenig angesprochen haben. Wir müssen ganz konkret diejenigen erreichen, die wir letztendlich vermehrt als Polizisten und Polizistinnen sehen wollen. Wir wollen mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund ins Team der Landespolizei holen. Ein Konzept muss her, wie genau diese Gruppe gezielt angesprochen werden können. Darüber hinaus müssen wir die Auswahlkriterien einmal genau unter die Lupe nehmen. Für uns als SSW ist Zwei- und Mehrsprachigkeit ein ganz klarer Mehrwert. Die Bürger sollen auch von der Polizei in ihrer Sprache angesprochen werden können, egal ob es sich um eine hier beheimatete Sprache handelt oder ob es um die Sprache der Einwanderer geht. Deswegen sollten wir es, aus Sicht des SSW, auch höher anrechnen, wenn ein Bewerber Russisch, Türkisch, Schwedisch oder eine Regional- und Minderheitensprache spricht. Wir brauchen eine Landespolizei, die unsere Vielfalt in Schleswig-Holstein auch wiederspiegelt. Und das sollte nicht nur das Ziel für Schleswig-Holstein sein, sondern dies sollte ein bundesweites Anliegen sein.
Der Antrag unserer rot-grün-blauen Koalition bietet dafür die richtigen Rahmen – für eine moderne, vielfältige und attraktive Landespolizei.

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