Rääde · 24.01.2018 Besser über Risiken des Shisha-Rauchens aufklären

Flemming Meyer zu TOP 22 - Gesundheitsschutz beim Shisha-Rauchen

Wir alle haben in den Medien von Fällen lesen müssen, in denen Menschen nach dem Aufenthalt in einer Shisha-Bar zusammenbrechen. Rund um den Jahreswechsel ist das allein in Kiel gleich zwei Mal vorgekommen. Das lag nachweislich nicht an übermäßigem Alkoholkonsum oder irgendwelchem jugendlichen Leichtsinn. Diese Fälle sind auch keine Kleinigkeiten, sondern es handelt sich um lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftungen. Noch dazu scheinen sie bundesweit zuzunehmen. All das ist aus Sicht des SSW ohne Zweifel besorgniserregend. Und es ist natürlich Grund genug, um dieses Thema hier im Landtag zu diskutieren. 

Wenn ich mich in meinem Wahlkreis umhöre, stelle ich fest, dass Shishas längst nicht allen bekannt sind. Zumindest nicht allen Generationen. Und selbst wenn man sie kennt, hat man es oft mit gefährlichem Halbwissen zu tun. Noch dazu geht die Tendenz oft dahin, Shisha-Rauchen für weit weniger schlimm zu halten, als das Rauchen herkömmlicher Zigaretten. Wenn man bedenkt, dass der Qualm viel mehr nach Früchten oder Schokolade riecht, als nach Tabak, ist das ja eigentlich auch nicht verwunderlich. Aus Sicht des SSW wird damit zumindest einmal deutlich, dass es an Aufklärung fehlt.

Spätestens wenn man mit Medizinern oder Suchtexperten spricht, wird dieser Eindruck bestätigt. Es ist nun mal Fakt, dass hier in aller Regel auch Tabak und keine reinen Kräutermischungen geraucht werden. Deshalb weist unsere Landesstelle für Suchtfragen seit Jahren darauf hin, dass beim Shisha-Rauchen durchschnittlich sogar mehr Nikotin und nicht weniger krebserregende Stoffe aufgenommen werden, als beim Rauchen von Zigaretten. Auch das Robert-Koch-Institut zeigt regelmäßig, dass die Gesundheitsrisiken mit denen von Zigarettenrauchern vergleichbar sind. Und die SPD argumentiert in ihrem Antrag völlig zu Recht mit Zusatzgefahren, wie etwa der Übertragung von Infektionskrankheiten. Doch leider bestätigt sich oft der Eindruck, dass diese Risiken unterschätzt werden.

Der SSW sieht bei diesem Thema eindeutigen Handlungsbedarf. Gleichzeitig muss aber klar sein, dass weder eine Verharmlosung noch eine Verteufelung angebracht ist. Wie erwähnt, ist  hier umfassende und sachliche Aufklärungsarbeit gefragt. Und auch wenn ich dabei in erster Linie an Schülerinnen und Schüler denke, sollte man auch die Erwachsenen nicht vergessen. Insgesamt gibt es noch viel Luft nach oben. Deshalb sollte auch die Landespolitik in sich gehen und genauer schauen, wen man zu diesem Zweck vielleicht noch besser unterstützen kann. Aus Sicht des SSW ist es das Mindeste, was wir für den Gesundheitsschutz in diesem Bereich tun können. 

Auch mit Blick auf eventuell nötige weitere Schritte halte ich einen sachlichen Umgang für sehr wichtig. Natürlich steht der Gesundheitsschutz der Verbraucherinnen und Verbraucher und derjenigen, die in Shisha-Bars arbeiten, an oberster Stelle. Gleichzeitig gibt es aber auch wirtschaftliche Interessen, die nicht unberechtigt sind. Ohne Frage müssen die Betreiber stärker in die Pflicht genommen werden, wenn es um konsequente Alterskontrollen geht. Denn die Tatsache, dass Wasserpfeifen erst ab 18 Jahren erlaubt sind, wird offenbar nicht von allen gleich streng gesehen und gehandhabt. Aber bei weitergehenden Maßnahmen sollten wir auf das richtige Maß achten und für einen angemessenen Ausgleich der Interessen sorgen. Und vor allem sollten wir uns eben auch mit Nachdruck dafür einsetzen, dass in Zukunft deutlich stärker über die Risiken des Shisha-Rauchens aufgeklärt wird.

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