Präsemadiiling · 04.06.2015 Gleichstellung für dänische Schulen auch bei Schulassistenten

Die Schulen der dänischen Minderheit werden in gleichem Umfang Landesmittel für Schulassistenten erhalten wie öffentliche Regelschulen, erklärte die SSW-Bildungsexpertin Jette Waldinger-Thiering heute in Kiel. Der Vorsitzende des dänischen Schulvereins, Udo Jessen, sprach von einem pädagogischen und politischen Erfolg.

Ab dem Schuljahr 2015/2016 stellt die Landesregierung insgesamt 13,2 Mio. Euro für Schulassistenten an den Schulen zur Verfügung. Diese gilt selbstverständlich auch für die dänischen Minderheitenschulen im Land, betonte die bildungspolitische Sprecherin des SSW im Landtag, Jette Waldinger-Thiering heute in Kiel.

„In Schleswig-Holstein ist es heute keine Frage mehr, inwiefern auch die Kinder der dänischen Minderheit von bildungspolitischen Maßnahmen des Landes profitieren. Seit wir in diesem Land mitregieren, gilt vollumfängliche Gleichstellung von der Krippe bis zum Abi. Deshalb war es für die rot-grün-blaue Koalition selbstverständlich, dass Dansk Skoleforening für die Schulassistenten die gleichen Mittel pro Schüler erhält wie die deutschen Regelschulen“, sagt die bildungspolitische Sprecherin des SSW im Landtag, Jette Waldinger-Thiering.

 

275.000 Euro pro Jahr

Mit der Einrichtung von insgesamt 314 Schulassistenten betritt Schleswig-Holstein pädagogisches Neuland. Im Gegensatz zu den bisherigen Schulbegleitern, die einzelne Kinder mit Förderbedarf unterstützen, sollen die neuen Schulassistenten ganze Schülergruppen betreuen.

Auf diese Weise sollen, gemeinsam mit den Lehrern und Schulbegleitern, Teams zur Umsetzung der Inklusion an den Schulen entstehen.

125 Euro pro Grundschüler (1. bis 4. Klasse) und Jahr stellt das Land für Schulassistenten zur Verfügung. Für den Schulverein der dänischen Minderheit, DanskSkoleforening for Sydslesvig, ergibt sich bei rund 2200 Grundschülern eine Fördersumme von ca. 275.000 Euro.

 

„Veränderte politische Kultur im Land“

Vereinsvorsitzender Udo Jessen gab sich erfreut, dass die Landesregierung den Bedarf an Schulassistenten erkannt und gehandelt hat. Mit der beschlossenen Finanzierung sei ein guter Anfang gemacht, pädagogisch gesehen seien die neuen Schulassistenten ein Erfolg:

„Auch für unsere Schulen sind die neuen Schulassistenten ein Gewinn, denn die dänische Minderheit spiegelt die Gesellschaft mit all ihren Bedürfnissen und Herausforderungen wieder. Gleiches gilt für unsere Schulen“, so Jessen.

- Es ist ein gutes Beispiel für die veränderte politische Kultur im Land, dass auch die dänischen Schulen von Anfang an in den Prozess mit eingebunden waren. Dafür danken wir der Landesregierung und im Besonderen dem SSW. Wieder einmal hat sich gezeigt, welch große Bedeutung der SSW für die Sicherstellung der Gleichstellung der dänischen Schulen hat, sagte der Schulvereinsvorsitzende.

 

Mittel sollen Teil der Schülerkostensätze werden

Bereits ab dem Finanzjahr 2016, so SSW-Bildungspolitikerin Jette Waldinger-Thiering, sollen die Landesmittel für die Schulassistenten nicht länger separat ausgewiesen werden, sondern systemgerecht in die Berechnung der Schülerkostensätze einfließen.

Die Schülerkostensätze setzen sich aus den durchschnittlichen Kosten eines Schülers an einer öffentlichen Regelschule zusammen und dienen als einheitliche Bemessungsgrundlage für die Landesförderung der Minderheitenschulen und der Schulen in freier Trägerschaft.

„Die Einbindung der Schulassistenzmittel in die Schülerkostensätze wäre also nicht nur systemgerecht – sie würde zudem bedeuten, dass auch Schulen in freier Trägerschaft künftig von den Landesmitteln für Schulassistenzen profitieren. Und das ist auch gut so“, sagte die Bildungspolitikerin.

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