Rääde · 25.02.2022 In der Fehmarnbelt-Region wird Dänisch eine Brückenfunktion übernehmen

„Hier entsteht eine neue Form von Grenzregion, die bereits jetzt sprachlich vorbereitet werden muss, indem gezielt Angebote für den Dänischunterricht geschaffen werden. 

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 51 -  Bericht über den Stand der Internationalisierungsstrategie für Schulen in Schleswig-Holstein (Drs. 19/3570)
    
Angesichts der aktuellen Diskussion haben wir uns zur aktuellen Plenartagung nicht über die Internationalisierungsstrategie an den Schulen des Landes austauschen können. 
Das lässt sich nicht ändern, ist aber trotzdem schade. 
Denn es gibt hier doch noch einige Punkte, die wir gerne diskutiert hätten. Bei aller Weltoffenheit, Interkulturalität und Sprachkompetenz, die sich an unseren Schulen und dementsprechend auch im Bericht der Landesregierung findet, fällt eines doch auf: 
Dänisch wird zwar in seiner Doppelrolle als Minderheiten- und Nachbarsprache bedacht, aber doch unzulänglich betrachtet. 
Als Lernort von „Dänisch als Minderheitensprache“ sind die Schulen in Trägerschaft des Dänischen Schulvereins „Skoleforeningen e.V.“ hervorzuheben. Die 43 dänische Grund- und allgemeinbildende Schulen in Südschleswig fungieren nicht nur als Schulen der dänischen Minderheit, sondern tragen auch auf wertvolle Weise zum gegenseitigen Verständnis über Grenzen hinweg bei und fördern die Mehrsprachigkeit in Schleswig-Holstein. 
„Dänisch als Nachbarsprache“ hingegen ist in der Internationalisierungsstrategie des Landes auf die Region Sønderjylland-Schleswig begrenzt. Das hat natürlich seine Gründe, greift aber trotzdem zu kurz.
Denn grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Regionen und Städten, im täglichen Leben, im Verkehr, auf dem Arbeitsmarkt, im Umweltschutz oder in der kulturellen Zusammenarbeit wird künftig auch in der Fehmarnbelt-Region gefordert sein. 
Hier entsteht eine neue Form von Grenzregion, die bereits jetzt sprachlich vorbereitet werden muss, indem gezielt Angebote für den Dänischunterricht geschaffen werden. Und zwar ohne Modellschulen und Leuchtturmmentalität, sondern mit Angeboten in der Breite für alle Schülerinnen und Schüler. 
Dass auf diese Region in der Internationalisierungsstrategie des Landes nicht mit einem einzigen Satz eingegangen wird, zeigt, dass die Landesregierung hier bisher noch keinen Bedarf erkannt hat. 
In der Fehmarnbelt-Region wird Dänisch eine Brückenfunktion übernehmen, das hat die Landesregierung offensichtlich noch nicht erkannt. 

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