Rääde · 10.10.2014 Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, dann müssen wir endlich eine Schippe drauflegen

Das Altenparlament hatte eine gute Idee, und zwar, dass die Ehrenamtskarte erweitert werden soll. Zukünftig soll die Ehrenamtskarte für alle Museen des Landes einen ermäßigten Eintritt gewähren. Die Idee kommt nicht von ungefähr, schließlich repräsentiert das Altenparlament die Mehrheit der Ehrenamtskarten-Besitzer. In dem Bericht ist es nachzulesen: 51% der Ehrenamtskarten werden an Personen ausgegeben, die zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens 60 Jahre alt waren. Die Senioren in Schleswig-Holstein sind also die Hauptnutzer der Ehrenamtskarte. Diese Nutzer haben nun einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, den wir ernst nehmen sollten. 

 


 

Die Landesregierung würde mit der Anerkennung der Ehrenamtskarte in allen Landesmuseen mit gutem Beispiel vorangehen. Sie würden nicht nur die Zahl der Vergünstigungen mit einem Schlag erheblich erhöhen, sondern dem Ehrenamt ein unübersehbares Signal der Wertschätzung übermitteln und darüber hinaus die Ehrenamtskarte für alle Ehrenamtler attraktiver machen. Das Altenparlament verweist auf die Erfahrungen, die mit der bayrischen Ehrenamtskarte vorliegen. Dort könne man einen Rabatt in ungefähr 100 Museen erhalten. Allerdings ist die Karte in Bayern von vornherein ein Vorhaben der Landkreise und der Staatsregierung. Die Erfahrungen sind also nicht direkt übertragbar, weil Schleswig-Holstein einen anderen Weg geht.

 


 

Allerdings ist völlig richtig, dass der Ehrenamtskarte ein ordentlicher Paukenschlag gut zupass käme - und genau das wären die vom Altenparlament vorgeschlagenen Ticketrabatte der Landesmuseen. Damit steigen die Chancen, die Ehrenamtskarte auf ein breiteres Fundament zu stellen. Pressemitteilungen und Präsenzen auf Ehrenamtsmessen sind sicherlich probate Mittel; doch die große Masse an Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern muss man auf eine andere Weise erreichen. Neue Bonuspartner findet man überhaupt nur bei steigender Bekanntheit der Karte, zum Beispiel durch bereits bestehende Partnerschaften in der näheren Umgebung. Dem Land kommt hier eine Vorreiterrolle zu. 

 


 

Der Bericht zeigt noch große weiße Flecken auf der Karte der Bonuspartner: Drei Landkreise haben überhaupt noch keine Bonuspartner: Pinneberg, Plön und Herzogtum Lauenburg. Hier, wie übrigens landesweit, müssen also noch dicke Bretter gebohrt werden. Auch die großen Städte stehen bis auf Kiel noch ziemlich unterversorgt da.

 


 

Wenn die Ehrenamtskarte mehr sein soll als eine nette Idee, ist es jetzt an der Zeit, eine Schippe draufzulegen! Der vorgelegte Antrag will darum die Antragstellung der Karte vereinfachen, das Angebot vergrößern und die Reichweite erhöhen. Das ist durchaus ambitioniert, aber ich bin davon überzeugt, dass wir damit das richtige Zeichen setzen. 

 

An dieser Stelle möchte ich allerdings ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir hier über die Ehrenamtskarte reden: Wir reden nicht über die Ausweitung des Ehrenamts. Niemand wird aufgrund der Angebote der Ehrenamtskarte Trainer in einem Sportverein oder übernimmt in seiner Kirchengemeinde die Betreuung einer Seniorengruppe. Das Ehrenamt folgt einem inneren Impuls. Daran wird und soll die Ehrenamtskarte nichts ändern.

 


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