Lars Harms am Meer

Präsemadiiling · 23.04.2020 Jamaika verspielt Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger

Zur Ankündigung der Landesregierung, die kommenden beiden Sonntage zu verkaufsoffenen Sonntagen auszurufen, erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:

Das Krisenmanagement der Landesregierung zeichnet sich zunehmend durch unausgegorene Ideen, Kehrtwenden und kontraproduktives Handeln aus.

Eine Sache ist, dass Mund-Nasen-Bedeckungen in all den Wochen, als das Coronavirus am heftigsten wütete, keinerlei Rolle bei den Schutzmaßnahmen der Landesregierung gespielt haben. Und plötzlich soll selbst ein grobmaschiger Schal derart wirksam schützen, dass die Landesregierung ihn gar zur Pflicht erhebt.   

Wenn aber Mund-Nasen-Bedeckungen beim Einkaufen wirklich so unverzichtbar sind, warum in aller Welt ruft der Wirtschaftsminister dann einen verkaufsoffenen Sonntag aus, noch bevor die Maskenpflicht greift? Reden die noch miteinander in der Jamaika-Regierung?

Dass den sich wund arbeitenden Beschäftigten, gerade in den Supermärkten, jetzt auch noch zwei Familiensonntage entzogen werden sollen, finde ich unvermittelbar. Und auch Gesundheitsminster Garg müsste sich eigentlich die Hände über den Kopf zusammen schlagen. Denn die These seines Ministerkollegen, Sonntagsöffnungen würden in dieser Phase der Krise zu einer Entzerrung des Einkaufsverhaltens führen würden, ist mehr als gewagt. Ich befürchte eher, dass der Vorstoß als Einladung zu überfüllten Innenstädten missverstanden wird. Der kommende Sonntag wird es zeigen - ohne Maskenpflicht.

Krisenmaßnahmen können nur funktionieren, wenn sie für die Menschen nachvollziehbar sind und transparent kommuniziert werden. Hier leistet sich die Landesregierung derzeit einen Lapsus nach dem anderen. Wenn die Jamaika-Koalition so weiter macht, verspielt sie die Akzeptanz für all die Maßnahmen und Einschnitte, die wir gemeinsam beschlossen, und die die Menschen so tapfer ertragen haben.

Weitere Artikel

Präsemadiiling · 10.04.2024 Ein Sargnagel für die Verkehrswende

"Jede zehnte Bahn in Schleswig-Holstein soll wegfallen", berichtet der SHZ am 9. April. Demnach plane die Landesregierung zum Fahrplanwechsel im Dezember eine drastische Verringerung des regionalen Zug-Angebots. Hierzu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

Weiterlesen

Präsemadiiling · 15.04.2024 Bahn plant Ende des Fernverkehrs nach Dagebüll: Schlecht für den Tourismus im Norden

Der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler zeigt sich besorgt um die Anbindung der touristischen Ziele an der Westküste Schleswig-Holsteins mit der Bahn und äußert sich wie folgt:

Weiterlesen

Präsemadiiling · Kiel · 12.04.2024 Kostensteigerungen bei der Kieler Nordwache: Land muss Feuerwehrhäuser besser fördern

Zu den Kostensteigerungen beim Bau der Nordwache und der Förderung des Landes Schleswig-Holstein für die Kieler Nordwache erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen