Press release · Kiel · 22.09.2023 Holstein-Stadion: zu kostspielig, um an Fan-Wünschen vorbei zu bauen
Die Gründung der Stadiongesellschaft zum Ausbau des Holstein-Stadions ist ein wichtiger Schritt zur Herstellung der Bundesligatauglichkeit. Dennoch vermisst die SSW-Ratsfraktion Kiel eine verbindliche Beteiligung der Fanszene an dem Projekt. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ratsherr Marcel Schmidt:
„Mit dem Auftrag zu Gründung einer Stadiongesellschaft hat der schon seit Jahren in Planung befindliche Ausbau des Holstein-Stadions in der gestrigen Ratssitzung einen wichtigen Meilenstein erreicht. Diese Sportstätte ist für Kiel und viele Kieler*innen identitätsstiftend. Deshalb ist es gut, dass die Landeshauptstadt mit der Stadiongesellschaft weitgehenden Einfluss auf die Ausgestaltung des Holstein-Stadions hat und damit Fehlentwicklungen zu Lasten der Zuschauer*innen und Anwohner*innen entgegensteuern kann.“
Dazu ergänzt der sportpolitische Sprecher Ratsherr Pascal Schmidt:
„Ob dieser Einfluss jedoch auch genutzt und im Sinne der Fans geltend gemacht wird, daran hat die Grün-Rote Ratsmehrheit zuletzt Zweifel geschürt. Auch wenn die Kooperation in der Debatte immer wieder betont hat, wie wichtig der Einfluss der Fans auf die Projektentwicklung ist, spricht ihr Abstimmungsverhalten jedoch eine andere Sprache: Anträge, die die Mitsprache der Fans – beispielsweise über die Interessengemeinschaft Holstein-Stadion – im Transformationsprozess des Stadions festschreiben sollten, wurden allesamt von Grün-Rot abgelehnt. Das Stadion selbst ist ein Gebäude, dessen Zweck ausschließlich darin besteht, möglichst viele Zuschauer*innen eine Teilhabe an Sportereignissen zu ermöglichen. Die Zielgruppe und ihre klar formulierten Bedürfnisse jetzt aber nicht explizit in die Entwicklung einfließen zu lassen, halten wir für fahrlässig. Es steht zu viel an öffentlichen Mitteln auf dem Spiel, um ein Stadion zu bauen, was im Endeffekt an den Bedürfnissen der Fans vorbei geht.“