Press release · 05.12.2025 SSW fordert Klarheit über Zukunft der Fischerei
Wie steht es um die Fischereiwirtschaft in Schleswig-Holstein? Welche Herausforderungen und Bedrohungslagen erlebt die Branche im Alltag, und welche Perspektiven bieten sich ihr für die Zukunft? Die SSW-Landtagsfraktion will es genauer wissen und hat jetzt eine Große Anfrage bei der Landesregierung eingereicht. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende Christian Dirschauer:
„Die Fischerei gehört zu Schleswig-Holstein wie Ebbe und Flut. Sie ist Teil unseres maritimen Erbes, sie schafft regionale Wertschöpfung und sie prägt die Identität ganzer Küstenorte. Gleichzeitig erleben wir einen historischen Druck auf die Betriebe: Fangbeschränkungen, Umwelteinflüsse, steigende Kosten, ein Regeldickicht, das Jahr für Jahr dichter wird, und die wachsenden Konflikte mit Naturschutzvorhaben. Viele Fischer fragen sich inzwischen ernsthaft, ob diese Landesregierung überhaupt noch ein Interesse daran hat, dass es sie in ein paar Jahren noch gibt.
Mit unserer Großen Anfrage wollen wir die tatsächliche Lage schwarz auf weiß auf den Tisch legen. Wir wollen wissen, welche Bedrohungslagen die Fischerei im Spannungsfeld von Umwelteinflüssen, Fangquoten, Offshore-Ausbau, Munitionsaltlasten, Bürokratie und Kostenexplosion wirklich erlebt. Und wir wollen wissen, welche Zukunftsperspektiven dieses Land bereit ist zu eröffnen – nicht in Sonntagsreden, sondern in konkreten Maßnahmen.
Dazu gehören für uns knallharte Fragen: Wie viele Betriebe sind in den letzten Jahren bereits aufgegeben worden? Welche wirtschaftlichen Einbußen drohen durch den Aktionsplan Ostseeschutz 2030? Welche Kompensationen sind geplant? Wie sollen Küstenfischer, Krabbenfischer und Binnenfischer in Zukunft überleben, wenn gleichzeitig Auflagen steigen, Nachwuchs fehlt und ganze Fanggründe durch Schutzregelungen eingeschränkt werden? Und wie viele EMFAF-Mittel lässt die Landesregierung eigentlich ungenutzt liegen, während Betriebe ums wirtschaftliche Überleben kämpfen?
Wir stehen an der Seite der Fischerinnen und Fischer in diesem Land. Es geht um ein Handwerk, das wir nicht einfach durch Bürokratie und politische Symbolpolitik an die Wand fahren lassen dürfen. Wenn die Landesregierung es ernst meint mit regionaler Wertschöpfung, Ernährungssicherheit und Küstenschutz, dann braucht es endlich eine Strategie, die die Menschen an der Küste mitnimmt. Unsere Große Anfrage zwingt die Landesregierung jetzt dazu, Farbe zu bekennen.“