Pressemeddelelse · Kiel · 25.09.2023 Parkplatzabbau in Kiel: ohne Alternativen keine Verkehrswende

Zur Reduktion der Parkplätze im Stinkviertel erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

„Dass es einen Abbau von Parkplätzen an den Gehwegen im Stinkviertel und in anderen Quartieren zugunsten einer verbesserten Barrierefreiheit geben muss, ist unbenommen. Fußgänger*innen und Rollstuhlfahrer*innen müssen sich auch dort ungehindert und sicher bewegen können. Dieser Rückbau schafft jedoch auch Probleme, da die Verwaltung und die Ratsmehrheit es in der Vergangenheit nicht geschafft haben, adäquate Angebote vorzuhalten, um den Anwohner*innen den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel möglich zu machen, oder zumindest alternative Parkmöglichkeiten zu schaffen.

Es werden absehbar nicht alle der Betroffenen aufs Fahrrad ausweichen können und die Angebote der KVG – als inklusivstes Verkehrsmittel in Kiel – werden aufgrund des Personalmangels zukünftig eher reduziert als ausgebaut. Deshalb ist es aus unserer Sicht jetzt das falsche Signal an die Kieler*innen, in dieser Situation ein Verkehrsmittel zu benachteiligen und gleichzeitig keine Ausweichmöglichkeiten anzubieten. Dabei handelt es sich jedoch auch um Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden: der ÖPNV hätte viel früher viel entschlossener ausgebaut werden müssen und die Ideen von Quartiersparkhäusern oder Tiefgaragen unter den Plätzen der Stadt liegen auch nicht erst seit gestern auf dem Tisch. Verwaltung und Mehrheitskooperation haben sich jedoch für die kostengünstigere Variante entschieden und einfach immer nur Parkplätze abgebaut.

Für uns bedeutet eine gestaltende Politik jedoch, dass man für alles, was man wegnimmt, auch einen adäquaten Ersatz bereitstellt. Bei der Mobilität in Kiel entsteht jetzt ein Fehlbetrag, der klar zu Lasten der Bürger*innen geht und damit neben dem gesellschaftlichen Frieden auch die Verkehrswende in Kiel gefährdet. Eine Abkehr vom verbrennungsmotorisierten Individualverkehr wird ohne alternative Verkehrsmittel nicht möglich sein und solange wir die nicht vorhalten können, werden wir beim Abbau von Parkplätzen an einer Stelle neue Parkplätze an anderer Stelle zur Verfügung stellen müssen. Eine erfolgreiche Verkehrswende erschöpft sich nicht darin, die Autofahrer*innen zu ärgern. Niemand gewinnt etwas, wenn wir den Menschen die Verkehrswende madig machen.“

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