Press release · 17.01.2020 Lars Harms zum SSW-Neujahrsempfang: Die JAMAIKA-Koalition versagt in der Klimakrise

Politische Rede von Lars Harms, Vorsitzender des SSW im Landtag, zum SSW-Neujahrsempfang am Freitag, dem 17.01.2020 im „Paulsens Landhotel“, Bohmstedt

Kære venner, liiw följkens, liebe Freunde,
også jeg vil lige vende blikket lidt tilbage til året der gik. I landdagen har vi igen opnået gode resultater for mindretallene. SSF fik efter lange forhandlinger med landsregeringen endelig en resultataftale, der i de næste år sikrer foreningen stigende tilskud til gavn for dansk kultur i Sydslesvig. Det samme gælder selvfølgelig også tilskudet til Husumhus, hvor SSW på landsplan og amtsplan har skaffet hver 80.000 euro og SSW i Husum 50.000 euro. Og Dansk Centralbibliotek får fra landet et investeringstilskud på 100.000 euro til en ny bogbus. Også det gavner i høj grad dansk kultur og sprog i grænselandet. 
Än e friiske foue äntlik en friisk stifting. We hääwe 30 iir deeraw täiwed än nü as et süwid. Dåt as wälj uk en histoorischen trees. Än et wus e SSW, wat önj e küstkoalitsjoon e stifting än e finansiiring foon e stifting aw e wäi füngen heet. Än aw e sid bai fäit nü uk e Frasche Rädj foon jarling ouf önj 50.000 euro mör önjt iir. Nü schan we ouers uk ma e friiskunerrucht foramkaame. Uk deertu hääwe we jüst nü en önjdråch stald, wat näist waag önj e loondäi behooneld wårde schal.
Die Haushaltsverhandlungen für 2020 sind der Beweis dafür, dass die Minderheitenpolitik weiterhin einen hohen Stellenwert auf Landesebene hat. Schritt für Schritt kommen wir weiter bei der finanziellen und kulturellen Gleichstellung der Minderheiten des Landes.
Unsere Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein ist gerade im Jubiläumsjahr 2020 eine Erfolgsgeschichte. Aber wie schon Flemming Meyer sagte, kommt dies nicht von alleine. Ohne den SSW wäre das meiste wohl kaum möglich gewesen. 
Ich möchte auch an dieser Stelle die positive Rolle hervorheben, die der Minderheitenbeauftrage des Landes, Johannes Callsen, bei den Haushaltsberatungen und bei der Unterstützung der Minderheiten gespielt hat. Tak for det, kære Johannes.

Aber bei allem Lob für das Land, muss ich dennoch, wie Flemming, etwas Salz in die Wunde streuen. Wir sind schon enttäuscht über das Verhalten einzelner Kreise und Kommunen, wenn es um die Unterstützung der Minderheiten vor Ort geht. 
Es kann nicht angehen, dass die 100-prozentige Förderung des dänischen Schulvereines seitens des Landes von einigen kommunalen Vertreterinnen und Vertretern missbraucht wird, um eine finanzielle Gleichstellung vor Ort abzulehnen. 
Ich möchte in diesem Zusammenhang folgendes klarstellen: 
Der dänische Schulverein betreibt die öffentlichen Schulen der dänischen Minderheit. Deshalb bekommt er vom Land die gleichen Zuschüsse, wie sie für die öffentlichen Schulen gezahlt werden. Wenn die Kommunen nun neue Angebote für ihre Bürgerinnen und Bürger einführen, z.B. offene Ganztagsangebote oder kostenfreie Schülerbeförderung, dann müssen sie dies auch für die Mitglieder der dänischen Minderheit und der Friesen tun und die Angebote der Minderheiten entsprechend auf Basis der Gleichstellung finanzieren. Nach der Landesverfassung Artikel 6 stehen die Minderheiten auch unter dem Schutz der Gemeinden und Gemeindeverbände. 
Dass es ausgerechnet 2020, zum 100-jährigen Bestehen der dänischen Minderheit, erneut keine Gleichbehandlung bei der Schülerbeförderung im Kreis Schleswig-Flensburg geben soll, ist schon eine besondere Frechheit. Das Land kann nicht dafür haftbar gemacht werden, wenn der Kreis die kostenfreie Schülerbeförderung einführt, das müsste auch Kreistagsabgeordneten von CDU und SPD einleuchten. Wir vom SSW erwarten, dass diese Diskriminierung umgehend beendet und die Beitragsfreiheit auch für Schülerinnen und Schüler der dänischen Minderheit gesichert wird. Was hier im Kreis Nordfriesland ohne Probleme funktioniert, muss auch in Schleswig-Flensburg möglich sein. 
Und wenn dort die Einsicht fehlt, dass müssen die Landesparteien von CDU und SPD hier dringend einschreiten! So, jedenfalls, geht es nicht!

Kære venner, det er klart, at klimakrisen vil være et centralt element i den politiske diskussion her i landet. Siden Greta Thunberg har startet diskussionen i sidste år, er der nærmest kommet en verdensomspændende bevægelse af især unge mennesker, der kæmper for, at vi ældre tager klimaudfordringen alvorligt. Man skal selvfølgelig ikke lægge hvert ord af den unge elev på guldvægten. Vi må jo ikke glemme, at hun kun er 17 år gammel. Men alligevel er jeg ganske imponeret over, at en elev har presset verdens politikere til at reagere. 
Nu er klimaudfordringen ikke noget nyt. Vi har drøftet den i mange år. Desværre er der sket for lidt i de seneste årtier. Vi skal gå i gang med at ændre vores adfærd og produktion nu. Alt andet ville hverken være ansvarligt eller forsvarligt over for kommende generationer. 
Kanzlerin Merkel wurde ja mal am Anfang ihrer Kanzlerschaft als Klimakanzlerin beschrieben. Wie verkehrt diese Beschreibung war, sieht man spätestens beim Kohlekompromiss oder wenn wir uns mal kritisch anschauen, wie die sogenannte Energiewende umgesetzt wurde. Nämlich gar nicht oder in eine verkehrte Richtung. Daran ändert auch das jetzt beschlossene Klimagesetz des Bundes erst einmal nichts. Denn außer richtigen Zielen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist immer noch nicht klar wohin die Reise geht und wie wir diese Ziele umsetzen.
Deshalb werden in 2020 und in den nächsten Jahren auch in Schleswig-Holstein die Klimaherausforderungen im Zentrum der politischen Debatte stehen. Denn das ist die größte Herausforderung unserer Zeit, weil die Folgen für kommende Generationen immens sind. Das gilt auch für Schleswig-Holstein und insbesondere für Nordfriesland mit seinen Deichen, Inseln und Halligen. Gerade deshalb müssen wir in Schleswig-Holstein Vorreiter sein bei der Bekämpfung der Klimakrise und bei der Energiewende. Das waren wir sogar viele Jahre lang, etwa bei der Windenergie. 
Ich sage bewusst wir waren führend, weil ich enttäuscht bin von der Leistung der Landesregierung in diesem wichtigen Bereich. Dass Jamaika die fast abgeschlossene Landesplanung für den Windenergieausbau einfach über den Haufen geworfen und neuen Kriterien unterzogen hat, war ein riesiger Fehler. Der jahrelange Stillstand hat die Branche in eine Krise gestürzt und viele Arbeitsplätze hier bei uns zerstört. Und die Ziele der Energiewende im Land sind in weite Ferne gerückt. Ist es nicht zum Mäuse melken:  Ausgerechnet im Jahr 2019, als die Klimakrise durch Greta Thunberg und 25.000 Wissenschaftlern weltweite Aufmerksamkeit erfuhr, war der Ausbau der Windenergie in Schleswig-Holstein erstmals rückläufig. 
Doch auch bei öffentlichen Ausschreibungen scheint die Landesregierung es mit den Klimazielen nicht so ernst zu nehmen. Sonst hätte sie die ökologischen und nachhaltigen Kriterien wohl nicht aus dem Tariftreugesetz gestrichen. Und selbst die Vorstöße des SSW zu Überholverboten für LKW und Tempolimits auf Autobahn, die den CO2-Ausstoß massiv reduzieren könnten, stoßen bei Jamaika eher auf taube Ohren. Das ist bedauerlich. 
Deshalb sagt der SSW auch ganz klar: Die JAMAIKA-Koalition versagt in der Klimakrise. 

Wir werden als konstruktive Opposition weiterhin konkrete Vorschläge machen, um die Klimaherausforderungen in den Griff zu bekommen. Dabei lässt sich der SSW aber auch davon leiten, dass die Bekämpfung der Klimakrise für Bürgerinnen und Bürger mit mittleren und geringen Einkommen bezahlbar sein muss. Eine Erhöhung der CO2-Abgabe mag aus klimapolitischer Sicht richtig sein, wird aber gesellschaftlich nur akzeptabel, wenn diese Gruppe Menschen an anderer Stelle finanziell entlastet wird. Die Politik muss stets auch abwägen, welche sozialpolitischen Folgen ihre Klimapolitik hat. Dabei wird der SSW der Bundesregierung und der Landesregierung gern mit konkreten politischen Vorschlägen helfen. 

Kære venner, i 2020 fejrer vi både Sønderjyllands genforening og en demokratisk folkeafstemning, der var grundlaget for den positive udvikling i vores region. Vi er kommet langt i fællesskab, dog ikke uden kamp. Men sådan skal det være i et demokratisk samfund, hvor der er forskellige opfattelser om den rigtige vej. Det vil der også være i fremtiden. Men det er vigtigt, at vi accepterer hinandens kultur, sprog og behov. Det er vigtigt, at vi respekterer hinandens forskelligheder. Her føler jeg, at vi er kommet langt i vores hjemstavn, selv om vi ikke er nået i havn endnu, hvilket man måske heller aldrig kan. Hvis andre lande og kulturer kan lære noget eller blive inspireret af vores historie og udvikling, således at verden kan blive et fredeligt sted, ville det ikke være så ringe endda. 

Ouers bait iinje schan we bewise, dåt e mörhäid än e manerhäide maenoueder laawe än forenouder deer weese koone, än we tuhuupe en forbil for oudere diile foon e wråål weese koone, wan´t deeram gungt, üüs eksitens ai aw e reeg foon oudere sü widertufäären as we´t bit heertu dänj hääwe.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, ein erfolgreiches und friedliches neues Jahr mit klugen politischen Entscheidungen. Gou nai iir! Godt nytår!

In diese Sinne wünsche ich uns allen ein frohes neues Jahr. Godt nytår til jer alle sammen. En gou nai iir for jam åltumååle.

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