Press release · 08.07.2025 Goldschmidts Empörung kommt zu spät - er war Teil des Problems

Zur Kritik von Umweltminister Tobias Goldschmidt an der geplanten Einstufung von CCS-Infrastruktur als „überragendes öffentliches Interesse“ durch Bundesministerin Katherina Reiche erklärt die wirtschafts- und energiepolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

Tobias Goldschmidts Empörung über die CCS-Turbo-Pläne der CDU-Bundesministerin kommt reichlich spät. Denn die Wahrheit ist: Er ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

Als Robert Habeck die Büchse der Pandora geöffnet und CCS zur Bundesstrategie erklärt hat, haben Die Grünen in Schleswig-Holstein nicht widersprochen - sie haben mitgezogen. Auch Goldschmidt.

Gemeinsam mit der CDU haben die Regierungsfraktionen im Landtag im vergangenen Jahr erklärt, die Carbon Management Strategie des Bundes konstruktiv begleiten zu wollen. Sein Parteifreund Habeck hat das Gesetz auf den Weg gebracht – und jetzt, wo eine CDU-Ministerin es verschärft, soll plötzlich alles anders sein?

Die Grünen haben den Konsens gegen CCS verlassen, ihr eigenes Wahlprogramm dem Koalitionsfrieden in Bund und Land geopfert und dem fossilen Rückschritt den Weg bereitet. Wenn Goldschmidt jetzt so tut, als habe er damit nichts zu tun, ist das mehr als unglaubwürdig.

Für uns als SSW ist klar: CCS ist keine Lösung, sondern ein fossiles Rückfallprogramm mit enormen Risiken für Mensch, Meer und Klima. Wer CO₂ unter der Nordsee verpressen will, kehrt das Problem nicht nur sprichwörtlich unter den Teppich – er betoniert auch den Status quo der fossilen Industrie auf Jahrzehnte. Damit wird nicht bekämpft, was uns krank macht, sondern bloß verlagert, bis es irgendwann wieder aufbricht.
Wenn Goldschmidt es wirklich ernst meint mit seiner Kritik, dann erwarten wir von ihm und der gesamten Landesregierung, dass Schleswig-Holstein zusammen mit den anderen Nordländern im Bundesrat ein sehr lautes 'CCS - Nein Danke' organisiert. Alles andere wäre Heuchelei. 
 

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