Pressemeddelelse · 29.04.2013 Windmesse-Deal: Mehr war kaum zu holen

Zur heute vorgestellten Kooperationsvereinbarung über die Windmesse erklärt der Vorsitzende der SSW-Kreistagsfraktion in Nordfriesland, Ulrich Stellfeld-Petersen:

„Ich hätte mir ohne Frage eher gewünscht, die internationale Leitmesse Husum wäre in vollen Umfang erhalten geblieben. Dies kann der Landesregierung jedoch kaum zum Vorwurf gemacht werden. Denn die Vorzeichen für einen besseren Kompromiss standen mehr als schlecht.

Eine Sache ist, dass die Hamburger Messegesellschaft, pikanterweise eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Hamburg, ein Anspruchsdenken an den Tag gelegt hat, das seinesgleichen sucht. Hamburg hat nicht fair um den Messestandort gerungen, sondern schlicht Fakten geschaffen.

Eine andere Sache ist, dass der Konflikt bereits in der Regierungszeit von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) derart eskalierte, dass er den Windstreit medienwirksam zur „Chefsache“ machte. Nach einem gemeinsamen Kuschelplenum mit dem Hamburger OB Olaf Scholz ließ er dann wissen: Die Gesellschaften müssten den Streit unter sich lösen, das sei nicht Sache der Politik.

Der Dritte und womöglich ausschlaggebende Punkt, der die Husumer Messeleitung zum Einlenken brachte, ist, dass die Windenergiebranche sich ebenfalls zunehmend zugunsten Hamburgs auszusprechen begann.

Fakt ist: Bei einem Kampf, David gegen Goliath, mit zwei gleichzeitigen Windenergiemessen in Husum und Hamburg, hätte Husum absehbar das Nachsehen gehabt.

Unter diesen nicht ganz einfachen Vorzeichen ist unserem Wirtschaftsminister, dem Unternehmerverband und der Husumer Messegesellschaft ein Kompromiss gelungen, mit dem auch der SSW in Nordfriesland noch leben kann.

Fest steht: Husum wird wie gehabt alle zwei Jahre eine Windkraftmesse veranstalten, künftig sogar mit Rücken- statt Gegenwind aus Hamburg. Denn die Ausrichtung durch einen gemeinsamen Dachverband dürfte das Interesse der Hamburger an einem Gelingen der Husum-Messe steigern - schließlich sitzen beide künftig finanziell im gleichen Boot. Für Husum als Messestandort bedeutet der Kooperationsvertrag Planungs- und Finanzierungssicherheit für die kommenden 10 Jahre. Auch die Windenergie-Branche hat die Einigung ausdrücklich begrüßt. Eine thematische Aufteilung der Standorte in Onshore/Offshore wird es entgegen Presseberichten nicht geben. Die Husum-Messe kann also auch künftig ihr volles Potential auffahren. Zudem soll Husum eine Entschädigung in Millionenhöhe für die bereits aufgelaufene Planung der Messe 2014 erhalten.

Sicherlich: Auch wir hätten uns mehr erhofft. Aber wer jetzt am lautesten schimpft, darf die Alternative nicht vergessen: Hätte die Landesregierung wie zuvor Schwarz-Gelb nur untätig zugesehen und auf die Souveränität von Messegesellschaften und Industrie gepocht, dann wäre der Messestandort Husum in absehbarer Zeit Geschichte.

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