Tale · 12.09.2014 Die Landesregierung zeigt, dass sie Kultur nicht mehr als Kürzungsmasse versteht

In den vergangenen Monaten haben sich die verschiedensten Akteure, darunter viele Ehrenamtliche, sowie Vertreter von Verwaltung, Bildung und Wissenschaft bis hin zu Vertretern der Wirtschaft zusammen gefunden, um im Rahmen des Kulturdialoges Neues zu erarbeiten. Dabei ging und geht es vor allem um die Frage, welche Kultur wir in unserem Land brauchen und auch gebrauchen wollen. Diese Frage ist natürlich nicht neu, jedoch sollte man sie immer wieder neu stellen, damit das bisherige nicht einstaubt. Die Herausforderungen sind dabei klar. Menschen, vor allem junge Menschen, vermehrt für Kultur zu begeistern. In Zeiten knapper Haushaltslagen echte Perspektiven für den Kulturbereich zu schaffen, auch das ist eine Herausforderung, die zwangsläufig zur Kenntnis genommen werden muss. Aus den aktuellen Haushaltsentwürfen geht hervor, dass man auch für 2015 versucht, Perspektiven zu schaffen. Der Kulturbetrieb ist ein sensibles Gebilde. Und  wenn wir ehrlich sind, ist es die Kultur, die sich als erstes kaputt sparen ließe. Doch nun hat man dem Kaputtsparen einen Riegel vorgeschoben. Das heißt nicht, dass in naher Zukunft im Kulturbereich Milch und Honig fließen werden. Jedoch zeigt die Landesregierung, dass sie Kultur nicht mehr als Kürzungsmasse versteht.  Sie versteht es auch nicht als eine Domäne,  die sich selbst überlassen werden sollte und die sich ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Denn darum geht es ja: Sich zu öffnen und neue Impulse zu entwickeln und anzuwenden. 

 


 

Wirtschaft und Kultur sind sicherlich zwei Fachbereiche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gerade diese Bereiche gilt es auch im Rahmen des Kulturdialoges miteinander zu verknüpfen. In der Frage nach der Nutzung der Kultur als Standortfaktor stehen wir in Schleswig-Holstein noch am Anfang. In Sachen Kulturtourismus im Land ist noch reichlich Luft nach oben. Das Schleswig-Holstein-Musik-Festival hat auch in diesem Jahr gezeigt, dass Potential durchaus vorhanden ist. Man muss eben nur Ideen haben. Und genau dort wollen wir ansetzen. Die Landesregierung hat die ersten Schritte in die Wege geleitet. Nun geht es darum, diesen Weg auch in Zukunft fortzusetzen.  Wir als SSW wollen diesen Weg unterstützen. 

 


 

Das Kulturkonzept fordert eine stärkere Vernetzung ein, gute Kulturfinanzierung ist das eine, zur Qualitätssicherung gehört aber auch nach Kompetenzen zu schauen und sie vernetzen. Dabei geht es darum, verschiedene kulturelle Anbieter zusammen zu bringen. Quasi eine Bündelung der Angebote. Eine solche Maßnahme wirkt sich natürlich auch auf die Außendarstellung aus, wobei wir wieder bei der Nachfrage wären. Ein Kreislauf. Dabei geht es darum, dem ganzen etwas Schwung zu geben, damit das Ganze nicht zum Stehen kommt. Denn es gibt viel in unserem Land, wir müssen lernen, darüber zu sprechen. Das ist den Beteiligten des Kulturdialogs durchaus gelungen.  Die Kulturknotenpunkte sind ein wichtiger Baustein in dieser Strategie. Besonders begrüßenswert finde ich den Ansatz, die ästhetische Qualifikation zu stärken.  Dabei ist es vor allem wichtig, die Bildungsträger bei uns im Land mit einzubeziehen. Dieser Austausch hat stattgefunden und sollte in Zukunft noch ausgeweitet  werden, damit auch die Akzeptanz für und mit Kulturschaffenden, sowie die kulturelle Teilhabe wachsen kann.  Meine Konklusion zum Konzept des Kulturdialoges und die durchaus angedachten Ziele lassen sich klar und deutlich darstellen. Die Landesregierung sieht Kultur als eine Querschnittsaufgabe an. Kultureinrichtungen im Land als einen öffentlichen Wert, die öffentlichen Mittel legitimiert und von besonderer Bedeutung für das Zusammenleben in Schleswig-Holstein. Hierzu zählt auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Institutionen und Einrichtungen. Die Minderheiten im Land sind ein wichtiges kulturelles Plus.  Kultur bereichert unser Leben und gibt uns die Einsicht und die Toleranz unsere Mitmenschen auch über die Grenzen hinweg zu verstehen. 

 


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