Pressemeddelelse · 09.09.2016 Finger weg von den Friesen, Herr Liebing!

Zu den Aussagen des CDU-Landeschefs Ingbert Liebing und seines Bundestagskollegen Norbert Brackmann in der heutigen Ausgabe des Nordfriesland Tageblatt („CDU kündigt mehr Bau-Hochschulen an“) erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:

Sollte der zugegebenermaßen unwahrscheinliche Fall eintreffen, dass Ingbert Liebing 2017 in die Staatskanzlei einzieht, dann würde nicht nur den Schulen die Rolle rückwärts drohen. Auch an den Hochschulen stünde eine Zeit des Fächer-Darwinismus bevor. 

Ingbert Liebing und sein CDU-Kollege Norbert Backmann wollen nämlich mehr Bauingenieure. Und da muss man eben prioritieren. Was darunter zu verstehen ist haben, erklärt Backmann im Artikel so: 

„Wenn ich an der Uni Kiel nordfriesische Philologie studieren kann, aber nicht Bauingenieur, frage ich mich, ob die Prioritäten stimmen“. 

Mit anderen Worten: 

Wenn das nicht eine aufschlussreiche Botschaft des nordfriesischen CDU-Spitzenkandidaten an die Wählerinnen und Wähler im eigenem Wahlkreis ist: Friesisch sei überbewertet. So weit, so absurd. 

Mit der friesischen Philologie wird der wissenschaftliche Nachwuchs für das Friesische, darunter die Lehrerbildung, generiert. An der Universität Kiel werden im übrigen auch Lehrer für die weiterführenden Schulen ausgebildet, und es wird eine Wörterbuchstelle unterhalten, die für den Fortbestand der friesischen Sprache unabdingbar ist. Deshalb sollte man nicht  den Fortbestand friesischer Studienfächer in Frage stellen, sondern sie lieber stärken. Ich hätte erwartet, dass ein Spitzenkandidat aus Nordfriesland sich dieser Tatsache und auch der Verantwortung bewusst sei.

Mit dem SSW jedenfalls wird es eine Abstufung oder Abschaffung der friesischen Philologie nicht geben. Wir sagen: Finger weg von den Friesen, Herr Liebing! 

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