Tale · 14.10.2015 Jette Waldinger-Thiering zu TOP 11 - Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung.“

Das Schöne an der kulturellen Bildung ist ja, dass man sie wie eine Grippe weitergeben kann, ohne in die ärztliche Sprechstunde zu müssen.

Kultur macht stark – ein durchaus attraktiver, wie auch wahrer Slogan. Was sich dahinter verbirgt ist ein seit dem Jahr 2013 laufendes Bundesprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bis zum Ende des Jahres 2017 können bis zu 230 Millionen Euro durch den Bundeshaushalt für dieses Programm genutzt werden. Hierbei soll die kulturelle Bildung der jungen Generation unterstützt werden. Vor allem Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Haushalten sollen in diesem Fall berücksichtigt werden. Das Programm „Kultur macht stark“ fußt auf der Erkenntnis, dass Bildung nicht allein eine Aufgabe des Staates und der Schule ist, sondern eine gesamtgesellschaftliche. Deswegen agieren die Maßnahmen ausschließlich außerhalb des Schulunterrichts, da vor allem junge Menschen hier neue Wege gehen können, fernab der Struktur von Unterricht und Schule. Natürlich können sich Schulen als Partner vor Ort engagieren, jedoch muss dafür ein Netzwerk von mindestens drei Beteiligten gebildet werden. So kann ein Netzwerk wachsen und auch an Stabilität gewinnen. Je größer die Vielfalt, umso größer ist der Bildungseffekt und umso weiter wird das Netzwerk, welches etabliert werden soll.  Denn schließlich sollen die gebildeten Kontakte, auch über das Auslaufen der Förderperiode hinausreichen.  Die erste Hälfte der Laufzeit von „Kultur macht stark“ ist geschafft. Die administrativen Strukturen haben sich gefestigt und können voll und ganz greifen. Damit die Servicestelle in Rendsburg auch für die nächsten zwei Jahre alle Hände voll zu tun hat, gilt es weiterhin dieses bedeutende Projekt zu bewerben. Denn die Liste der Beteiligten Vereine könnte noch um einiges vielfältiger werden. Was mich freut ist hingegen die wachsende Anzahl an Projekten, die sich durch und rund um das Programm bilden, die sich an junge Menschen richtet, die zu uns kommen. So steht mit der aktuellen Ausschreibung des zugehörigen Programms „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“ nun auch in einem vereinfachten Verfahren jungen Flüchtlingen offen. Bis zum 15. November kann man sich hierfür noch bewerben. Auch für andere Geschichten, werden immer wieder neue Akteure gesucht. Es lohnt sich also den Stift in die Hand zu nehmen und einen Teil dazu beitragen zu können, diese vielen Geschichten bei uns im Land weiterzuschreiben und mit Leben zu erfüllen.   Das Schöne an der kulturellen Bildung ist ja, dass man sie wie eine Grippe weitergeben kann, ohne selbst auf etwas zu verzichten zu müssen oder gar in die ärztliche Sprechstunde zu müssen.

An dieser Stelle kann ich jedenfalls alle interessierten nur dazu auffordern, sich tatkräftig zu beteiligen – vor allem jene Vereine und Institutionen, die einen anderen kulturellen Hintergrund haben, als die der Mehrheitsbevölkerung. Nur so kann die junge Generation die eigene Kultur besser verstehen lernen und sogleich den Umgang mit anderen Kulturen üben oder auch hinterfragen zu lernen.  Entscheidend ist dabei auch, dass die Kinder und Jugendlichen begreifen, dass Lernen nicht nur in der Schule und im Unterricht stattfindet. Bildung als ein festes Element gesellschaftlicher Teilhabe zu integrieren; dies verstehe ich auch als ein wichtiges Ziel der „Kultur macht stark“ Initiative. 

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:

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