Press release · 08.02.2005 SSW fordert verbindlichen Plan für die Einführung der ungeteilten Schule

Der SSW macht in der Schulpolitik Druck und fordert bis August 2005 einen Plan für die Einfüh­rung der ungeteilten Schule. "Es ist genug herum­geredet worden. Eine Landesregierung, die unsere Unterstützung haben will, muss gleich nach der Wahl Fakten schaffen,", forderte die SSW-Spitzen­kandi­datin Anke Spooren­donk bei einem Besuch bei der dänischen Schule in Eckernförde.

"Nach der Wahl muss endlich gehandelt werden. Der SSW fordert den sofor­tigen Einstieg in die flächendeckende ungeteilte Schule. Lippenbekenntnisse haben wir genug gehört. Aber wenn es zum Schwur kommt, dann wird unser Vorschlag eines Ein­stiegs über die sechsjährige Grundschule ebenso abgelehnt wie der Grüne ‚Masterplan’.

Deshalb fordert der SSW, dass die künftige Landesregierung bis August 2005 einen kon­kreten Plan vorlegt, wie und wann die ungeteilte Schule in Schleswig-Holstein einge­führt wird. Dieser Plan muss alle Schritte umfassen und die Grundlagen dafür schaffen, dass der Landtag spätestens im Jahr 2006 den Einstieg in die flächen­deckende ungeteilte Schule beschließen kann. Wir schulden den Eltern, Schülern und Lehrern, dass sie Klarheit über die Reformpläne bekommen",  sagt Spoorendonk.

"Die neunjährige ungeteilte Schule ist pädagogisch besser, sozial gerechter und flexi­bler als das dreigegliederte Schulwesen. Außerdem kann sie entgegen der CDU-Propaganda gerade dazu beitragen, kleine Schulen auf dem Lande zu erhalten. Das zeigt gerade das Beispiel der Jes-Kruse-Skolen in Eckernförde.

Man braucht also nicht nach Finnland zu fahren, um zu sehen, wie die ungeteilte Schule bis zur neunten Klasse funktionieren kann. Die dänische Minderheit hat sehr gute Erfahrungen mit der ungeteilten Schule gemacht und stellt mittelfristig alle 49 dänischen Schulen im Landesteil Schleswig auf eine neun­jährige Gemeinschafts­schule um."

Vor dem Hintergrund des diesjährigen 50-jährigen Jubiläums der Bonn-Kopenha­gener Erklä­rungen fordert der SSW, dass die Schulen der dänischen Minderheit endlich mit öffentlichen Schulen gleichgestellt werden:

"Die Menschen in der dänischen Minderheit haben zumeist einen deutschen Pass und zahlen hier ihre Steuern. Trotzdem werden ihre Kinder heute immer noch anders behandelt, als ihre deutschen Gleichaltrigen. Der SSW setzt sich daher für die finanzielle Gleichstellung der dänischen Schulen mit den öffentlichen Schulen ein. Konkret fordern wir, dass eine künftige Landesregierung im Haushalt 2006/2007 die reelle Gleichstellung im Sinne des Schulgesetzes anpackt. Wir wollen, dass die däni­schen Schulen bei den Durchschnittskosten pro Schüler hundert­prozentig finanziell gleichgestellt werden und wir wollen, dass die dänischen Schulen bei der Förderung von Ganz­tagschulen, von verlässlichen Grundschulen und von Investi­tionskosten für Schul­anla­gen berück­sichtigt werden", so Anke Spoorendonk.

Außerdem will der SSW den Friesisch-Unterricht in den öffentlichen Kindergärten und Schulen in Nordfriesland stärken.

Die SSW-Abgeordneten Anke Spoorendonk, Lars Harms und Silke Hinrichsen wurden bei ihrem Informationsbesuch in der "Jes-Kruse-Skolen" in Eckernförde vom Schulleiter Klaus Pløen über die dortigen Erfahrungen mit der ungeteilten Schule informiert.

Weitere Artikel

Speech · 16.10.2025 Wir entwickeln die Grundlagen unseres Zusammenlebens weiter

„Erstens: Das Land schützt die Rechte und Interessen pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger…Zweitens: Kinderrechte…Wer heute Kindern eine Stimme gibt, stärkt die Demokratie von morgen…Drittens: Dass im Entwurf nun das kulturelle Erbe, insbesondere das der nationalen Minderheiten und Volksgruppen sowie der jüdischen Kultur, unter den Schutzauftrag des Landes gestellt wird, ist ein großer Fortschritt.Viertens: Mit der Einführung der Verfassungsbeschwerde sagen wir als Land: Wir trauen unseren Bürgerinnen und Bürgern zu, ihre Rechte selbst in Anspruch zu nehmen.“

Weiterlesen

Press release · Kiel · 17.10.2025 Minderheitenberichte: Kiel will weiter liefern

Zum gestrigen Beschluss der Kieler Ratsversammlung, dass die Landeshauptstadt einmal pro Wahlperiode einen Bericht über die Minderheiten in Kiel vorlegen soll, erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Speech · 17.10.2025 Bibliotheken sind der wichtige Ort - ohne sie ist alles nichts

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 16 - Digitaler Masterplan Kultur 2.0 (Drs. 20/3599)

Weiterlesen