Pressemeddelelse · 08.09.2016 Tourismus-Boom muss sich auch für die Beschäftigten auszahlen

Die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein schreibt in diesem Jahren Rekordzahlen. Jetzt muss es darum gehen, dass auch die Beschäftigten von dieser Entwicklung profitieren. Durch bessere Arbeitsbedingungen und mehr Beteiligung am Umsatz. Darauf verständigten sich am Mittwoch der Vorsitzende und Tourismusexperte des SSW im Landtag, Lars Harms, mit Vertretern des DGB Nord.

„Die Küstenkoalition hat sich ab dem ersten Tag dieser Legislaturperiode ins Zeug gelegt, um den Tourismus in Schleswig-Holstein gemeinsam mit allen Akteuren weiterzuentwickeln und zu stärken. Heute können wir Rekordbuchungen verzeichnen, wie wir sie seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr erlebt haben. Das ist eine echte Erfolgsgeschichte für Schleswig-Holstein“, freute sich der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms. 

Nun müsse es darum gehen, dass von diesem Erfolg auch etwas bei den Beschäftigten ankomme, waren sich Harms und der DGB Nord-Vorsitzende Uwe Polkaehn einig. Denn prekäre Beschäftigungsverhältnisse und teils unzumutbare Arbeitsbedingungen seien trotz vieler Gespräche und Absichtserklärungen weiterhin keine Seltenheit in der Tourismusbranche, insbesondere zur Hochsaison. 

„Das Gastgewerbe ist die Billiglohnbranche Nummer Eins: Löhne unten, Arbeitsdruck hoch. Da müssen wir ran“, so Polkaehn, „damit der Boom bei den Übernachtungszahlen endlich auch bei den Beschäftigten ankommt.“ 

„Im Wettbewerb um Fachkräfte können Arbeitgeber mit Niedriglohn nicht bestehen. Unternehmen, die einen Imageschaden vermeiden wollen, müssen fair und nach Tarif entlohnen“, sagte der DGB-Vorsitzende.

Auch der SSW sieht hier Handlungsbedarf: 

 „Der Tourismusboom darf nicht auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaftet werden. Alle haben hart geschuftet, um diesen Erfolg zu ermöglichen. Jetzt wird es Zeit, dass auch alle ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das werden wir uns genauer anschauen“, gab Lars Harms den DGB-Vertretern sein Wort. 

Einigkeit bestand auch darin, dass der Landesmindestlohn ein wichtiger erster Schritt hin zu mehr Lohngerechtigkeit in Schleswig-Holstein sei. Unabdingbar sei allerdings, dass der geltende Mindestlohn regelmäßig und zeitnah an die allgemeine Lohnentwicklung angepasst wird. 

Ein weiteres Thema in den Gesprächen mit dem DGB Nord war die Digitalisierung von Unternehmen, die erhebliche Chancen, aber eben auch Risiken für Unternehmen und Beschäftigte beinhalte: Von der zunehmenden Arbeitsverdichtung bis hin zum Wegfall ganzer Arbeitsbereiche. SSW und DGB waren sich einig, dass es neuer Beratungsangebote bedarf, um Betriebs- und Personalräte mit Knowhow über den Digitalisierungsprozess und damit verbundenen Mitbestimmungsrechten auszustatten.  

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