Tale · 22.05.2015 Wir wollen Spracherwerb und Arbeitsaufnahme ermöglichen

Lars Harms zu TOP 44+48 - Umsetzung des Flüchtlingspaktes

Schleswig-Holstein ist, was Flüchtlingspolitik und -praxis angeht, der Europäischen Union weit voraus. Und auch im Bundesvergleich müssen wir uns nicht hinter der Leistung von anderen verstecken.  Wir haben in unserem Land einen Flüchtlingsgipfel durchgeführt, während andernorts noch über den Einladungstext diskutiert wird. Schleswig-Holstein zeigt, wie ein gemeinsamer Weg in Punkto Flüchtlingspolitik gegangen werden kann. Darauf kann man auch mal stolz sein. Natürlich gibt es immer noch einige Aspekte, die durchaus verbesserungswürdig sind.  Doch anstatt wegzugucken, guckt die Landesregierung ganz genau hin und verzichtet ganz bewusst auf eine Vogel-Strauß-Taktik. Viele Maßnahmen sind schon auf einem guten Weg. Wir können, wenn wir es gut machen, Vorreiter und Vorbild sein für andere. Nichts weniger sollte aus SSW-Sicht auch unser Anspruch sein. Und das, obwohl die Flüchtlingsthematik strenggenommen eine Aufgabe des Bundes ist. Wie dem auch sei; Schleswig-Holstein zeigt also, dass vieles möglich ist. Es ist eben oft auch eine Sache der Einstellung. Die Einstellung in unserem Land ist positiv. Das gibt uns als Vertreter der Politik natürlich auch Rückenwind. 

Was uns als SSW besonders am Herzen liegt, ist die Partizipation der Menschen vor Ort. Denn sie machen letztendlich erst ein ehrliches „Willkommen“ möglich. Diejenigen, die helfen wollen, müssen in Zukunft noch besser unterstützt werden- frei nach dem Motto: Hilfe hilft helfen. In Nordfriesland hat man an dieser Stelle schon gute Erfahrungen gemacht und so die Schulung von Ehrenamtlichen durch Profis durchgeführt. Am Anfang brauchen die Ehrenamtlichen noch Unterstützung, danach läuft das Ganze von fast ganz allein. Man kann sehen, dass man auch vor Ort kleine aber feine Ideen umsetzen und richtig tolle Erfolge erzielen kann. 

Eine anderes wichtiges Thema für uns als SSW sind Spracherwerb und Arbeitsaufnahme. Die Menschen, die zu uns kommen, wollen etwas Lernen und sie wollen vor allem eins: in Frieden einer Arbeit nachgehen. Die Motivation ist also da. Es ist oft der größte Wunsch und zugleich das größte Problem.  Im Alltag müssen daher bis zur Erfüllung dieses Wunsches noch viele Hürden übersprungen werden. Viele Unternehmen sind durchaus bereit Flüchtlinge und Asylbewerbern einen Arbeitsplatz anzubieten, jedoch fehlt ihnen die Möglichkeit, diesen Schritt gänzlich im Alleingang zu vollziehen. Auch hier braucht es an der richtigen Stelle Unterstützung, damit der Stein ins Rollen gebracht werden kann. Solange in die richtige Richtung gedacht wird, wird es in Zukunft auch vermehrt Schritte geben, in Richtung zügiger Arbeitsaufnahme. Ein Schritt, den wir alle hier in Schleswig-Holstein ganz gut gebrauchen können. Denn nur,  weil man aus einem anderen Land kommt, heißt das noch lange nicht, dass man über keine arbeitsrelevanten Fähigkeiten verfügt.  Sondern oftmals ist das Gegenteil der Fall. Diese Schätze müssen wir heben. Alles, was Menschen befähigt, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, sollte unterstützt werden. Nicht nur, weil der Staat entlastet wird, sondern auch, weil wir damit Perspektiven für die Flüchtlinge schaffen können. So sieht eine echte Chance zur Integration aus. 

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