Pressemitteilung · Kiel · 30.06.2023 Fachkräftemangel bekämpfen: mehr Erzieher*innen praxisintegriert ausbilden
Zur Verabschiedung des ersten Jahrgangs der Praxisintegrierten Ausbildung für Erzieher*innen (PiA) in Kiel erklärt der bildungspolitische Sprecher der SSW-Ratsfraktion, Ratsmitglied Marvin Stephan Schmidt:
„Das Modell Projekt PiA (Praxis Integrierte Ausbildung) bietet für Erzieher*innen in Ausbildung eine besondere Form des praxisnahen Lernens. Anders als bei der schulischen Form der Ausbildung, in der in jedem Ausbildungsjahr ein Blockpraktikum vorgesehen ist, sind die Auszubildenden in PiA bei einem Träger angestellt und durchgehend mindestens zwei Tage in der Woche in der Praxis. Obendrein erhalten sie ein Ausbildungsentgelt. Die Landeshauptstadt Kiel hat diese Sonderausbildung finanziert, auch nachdem die Förderung von Bund und Land versiegt ist. Für diese Finanzierung hat sich die SSW-Ratsfraktion bereits in der Vergangenheit stark gemacht. Umso mehr freut es uns, dass jetzt der erste Jahrgang die Ausbildung abgeschlossen hat und die Erziehungseinrichtungen in Kiel weiter bereichern kann.
Ein wesentliches Argument zur Einführung und Erprobung der Praxis Integrierten Ausbildung liegt nicht nur allein in der besseren Vergütung der Auszubildenden, sondern insbesondere auch in der Struktur der Ausbildung. Die Auszubildenden sind durchgehend in der Praxis und können wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden direkt auf reale Situationen aus der pädagogischen Praxis übertragen. Diese Ausbildungsstruktur gewährleistet einen hohen Einfluss auf die Qualität der Ausbildung, da das Lernen handlungsorientiert und in enger Kooperation mit der Praxis stattfinden kann.
Aus diesem Grund wird die SSW-Ratsfraktion sich dafür einsetzen, dass es eine in die Praxis integrierte Ausbildung für Erzieher*innen in Kiel auch weiterhin gibt. Der Fachkräftemangel ist auch in dieser Branche längst bestimmend für die alltägliche Arbeit der Erzieher*innen und für das Leben der Kinder und ihrer Eltern. Es ist die Aufgabe von Politik und Verwaltung, Lösungsansätze zu finden, damit das Problem der fehlenden Erzieher*innen nicht noch größere gesellschaftliche Flurschäden anrichtet.“