Pressemitteilung · Kiel · 11.09.2024 Wohnungslosigkeit bekämpfen: Kiel kann mehr tun
Anlässlich des heutigen Tags der wohnungslosen Menschen erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Als Landeshauptstadt und Oberzentrum sind Wohnungslosigkeit und darüber hinaus auch Obdachlosigkeit für Kiel keine neuen Phänomene. Gerade der krisengeschüttelte Anfang der 2020er Jahre – deren Herausforderungen und Verwerfungen auch heute noch lang nicht überwunden sind – hat für viele Menschen in Kiel ihre finanzielle Situation verschärft und damit den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg verursacht oder in bedrohliche Nähe gerückt.
Wir fordern nicht nur, dass das Leben insgesamt in Kiel bezahlbar werden muss, sondern auch seit Jahren schon, dass wir mehr tun müssen, um Wohnungslosigkeit zu verhindern und ihre Folgen abzumildern. In diesem Zusammenhang haben wir in der letzten Haushaltssitzung erste Fortschritte erzielen können, die aber mit den Plänen für den Haushalt 2025 wieder einem Spardiktat zum Opfer fallen drohen. Eine Erhöhung der Mittel für den sozialen Wohnungsbau war Teil der Verhandlungen für unsere Zustimmung zum Haushalt und wird jetzt wieder gestrichen, bzw. in Frage gestellt. Das macht die künftigen Gespräche über den Haushalt keinesfalls leichter.
Auch an anderen Stellen wünschen wir uns mehr Fortschritt, Energie und Willen seitens der Verwaltung: Bereits im Januar haben wir mitbeschlossen, dass die Verwaltung die Einrichtung eines Sanitärbusses prüfen soll. Dieses Angebot ist dafür gedacht, Menschen einen niedrigschwelligen Zugang zu sanitären Einrichtungen, sauberer Kleidung und Hygieneartikeln zu ermöglichen. Der Antrag ist jedoch bisher noch nicht umgesetzt worden. Warum die Verwaltung für diese Prüfung so lange braucht, erschließt sich uns nicht. Wir können am heutigen Aktionstag der wohnungslosen Menschen nur feststellen, dass Kiel für die Menschen in dieser Stadt auch beim Thema Wohnungslosigkeit das Tempo noch ein Stück anziehen muss.“