Pressemitteilung · 05.05.2021 Sprachkompetenz in Behörden: Der SSW hakt nach

Seit 2016 dürfen Bürgerinnen und Bürger in ihren Minderheiten- und Regionalsprachen mit Behörden des Landes kommunizieren. Doch wie viele Behörden beherrschen eigentlich diese Sprachen um Anfragen entsprechend beantworten zu können?

Das will der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms, jetzt genauer wissen. Der SSW-Politiker hat die Landesregierung deshalb aufgefordert, in der Oktobertagung des Landtags einen schriftlichen Bericht zur Sprachkompetenz in den Landesbehörden vorzulegen.
"Wir haben volles Verständnis, dass sich solche Vorschriften nicht von heute auf morgen umsetzen lassen. Die hierfür benötigte Sprachkompetenz muss ja erst einmal gebildet werden, durch Personalschulungen und Berücksichtigung von Sprachkompetenzen bei Neueinstellungen", sagt Lars Harms. "Doch mittlerweile sind sechs Jahre vergangen, und da würde uns schon einmal interessieren, wie die Landesbehörden die Zeit genutzt haben, um entsprechende Kompetenzen aufzubauen, und inwiefern in der aktiv auf diese Möglichkeit hingeweisen wird", so Harms.
 
Hintergrund:
Nach § 82b LVerwG können bei Behörden Anträge, Eingaben, Belege, Urkunden oder sonstige Dokumente in niederdeutscher Sprache vorgelegt werden. Im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland gilt dies entsprechend für die friesische Sprache. Und in Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Flensburg und Kiel für Dänisch.
Behörden können im Gegenzug die gleiche Sprache verwenden. Verfügt eine Behörde nicht über entsprechende Sprachkenntnisse, muss sie auf eigene Kosten eine Übersetzung veranlassen.
Für die friesische Sprache ist der Gebrauch gegenüber Behörden zudem im § 1 des Friesischgesetzes geregelt.
Zudem hat sich die Bundesrepublik Deutschland seit 2020 im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen verpflichtet, zuzulassen, dass Verwaltungsbehörden Schriftstücke in einer Minderheitensprache abfassen. Auch diese Schutzverpflichtung geht auf eine Initiative des SSW zurück.

 

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 08.09.2025 Kein Aufschub für Infrastruktur im Norden!

Die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch fordert unmissverständlich: Der Bund muss den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt sowie die Elektrifizierungen weiterer Strecken schneller vorantreiben. Ein Aufschub bis 2045 oder gar 2050 ist für Schleswig-Holstein untragbar.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 15.09.2025 Mehr Hilfe für Kieler Wirtschaft: Verwaltungsspitze neu sortieren

Zum Interview des IHK-Präsidenten Knud Hansen in den Kieler Nachrichten über die Lage der Kieler Wirtschaft erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 12.09.2025 Hauptamtliche Begleitung von Gremiensitzungen sicherstellen

Zu den personalbedingten Einschränkungen der Sitzungsbetreuung von Ortsbeiräten durch die Kieler Stadtverwaltung erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:

Weiterlesen