
Pressemitteilung · Kiel · 17.10.2025 Minderheitenberichte: Kiel will weiter liefern
Zum gestrigen Beschluss der Kieler Ratsversammlung, dass die Landeshauptstadt einmal pro Wahlperiode einen Bericht über die Minderheiten in Kiel vorlegen soll, erklärt Ratsherr Marcel Schmidt, Vorsitzender der SSW-Ratsfraktion Kiel:
„Die Landesregierung von CDU und Grünen rückt ab von der Minderheitenpolitik der vergangenen Jahre: Sie stellt die Verpflichtung der Kommunen zur Erstellung von Minderheitenberichten in Frage. Um dieser Erosion der Minderheitenrechte zumindest in Kiel Einhalt zu gebieten, haben wir den Antrag ‚Fortführung der Kieler Minderheitenberichte‘ (Drs. 1078/2025) in die gestrige Sitzung der Ratsversammlung eingebracht und die Ratsmehrheit überzeugen können, ihm zuzustimmen. Der Antrag soll sicherstellen, dass die Kieler Stadtverwaltung auch künftig Minderheitenberichte erstellen wird – unabhängig von rechtlichen Rahmenbedingungen oder personellen Veränderungen in der Verwaltung.
Ein regelmäßiger Minderheitenbericht stärkt die Sichtbarkeit der autochthonen Minderheiten, fördert Transparenz und politische Aufmerksamkeit und unterstützt die Landeshauptstadt Kiel darin, ihrer Vorbildrolle für eine offene, demokratische und vielfältige Stadtgesellschaft gerecht zu werden. Bereits 2010 hat die Kieler Ratsversammlung beschlossen, dass die Verwaltung in jeder Wahlperiode einen Bericht zur Lage der dänischen Minderheit und der Minderheit der Sinti und Roma in der Landeshauptstadt Kiel vorlegen soll. Dieser Bericht dient der Dokumentation der aktuellen Situation, der Darstellung städtischer Aktivitäten zum Schutz und zur Förderung der Minderheiten sowie der Würdigung ihres Beitrags zur kulturellen Vielfalt der Stadt.
Seitdem wurden drei Minderheitenberichte (2012, 2018, 2022) vorgelegt, die wertvolle Einblicke in die gesellschaftliche Teilhabe, kulturelle Zusammenarbeit und politische Repräsentanz der Minderheiten in Kiel bieten. Die Berichte belegen, dass Projekte und Kooperationen – etwa im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Århus oder der Bildungsarbeit des Verbands Deutscher Sinti und Roma – einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Miteinander leisten.“