Rede · 09.10.2002 Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen

Die Große Anfrage der CDU fasst noch einmal wichtige Daten zur Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein zusammen, die wir größtenteils schon aus anderen Anfragen, Berichten und Fachplanungen kennen. Hier können wir noch einmal auf einen Blick sehen, welche besonderen Probleme und Nöte die Jüngsten in unserer Gesellschaft haben. Darin liegt der Verdienst der CDU-Initiative.

Dementsprechend folgen für den SSW aus der Antwort der Landesregierung auch keine weitreichenden neuen Forderungen. Wir brauchen eine bessere Integration von Kinder aus Migrantenfamilien, eine bessere Familienpolitik, eine bessere Kinder­betreuung, und die Jugendhilfe darf nicht für Einsparungen herhalten. Das sind alles keine neuen Erkenntnisse. In diesem Sinne können wir uns alle in unserem politischen Forderungen bestätigt fühlen.

Einen Bereich möchte ich aber noch herausgreifen und das sind die Angebote für Kinder und Jugendliche mit Drogenproblemen. In Verbindung mit der Anhörung zu unserem gemeinsamen Antrag neue Wege in der Drogenpolitik ist schon deutlich geworden, dass die Hilfsangebote in Schleswig-Holstein für diese Altersgruppe sich weitgehend auf die Fachkliniken und die Therapieplätze in der Einrichtung Posthof in Rendsburg beschränken. Es deutet einiges darauf hin, dass dieses noch ausbaufähig ist. Die Aussage der Landesregierung, dass Schleswig-Holstein hier im Vergleich der Länder nicht schlechter dasteht, sagt nichts darüber aus, ob eine bedarfsgerechte Hilfe für die betroffenen Kinder und ihre Eltern erfolgt. Deshalb wollen wir die Drogenhilfe für Kinder und Jugendliche und die Vernetzung mit der Jugendhilfe aufgreifen, wenn wir in den nächsten Monaten das weitere Vorgehen in Verbindung mit dem dro­gen­politischen Vorstoß des Landtages erörtern.

Insgesamt bietet die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der CDU aber wenig neue Erkenntnisse über die Situation und die Probleme der Kinder und Jugendlichen. Ihr Verdienst wird in erster Linie darin bestehen, die Fachpolitiker daran zu erinnern, dass unter anderem in der Familienpolitik, in der Drogenpolitik und in der Innenpolitik noch viele ungelöste Aufgaben auf uns warten. In diesem Sinne wünsche ich frohes Schaffen.

Weitere Artikel

Pressemitteilung · 24.04.2024 Ein Etappensieg

Zum gestrigen Urteil des Bundesverwaltungsgericht zum Bau der A 20 erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch:

Weiterlesen

Pressemitteilung · 24.04.2024 Grenzkontrollen sind nichts weiter als Symbolpolitik

Zur heutigen Abstimmung im Europaparlament zur Überarbeitung des Schengener Grenz-Codex äußert sich der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler wie folgt:

Weiterlesen

Pressemitteilung · 24.04.2024 Maastricht-Debatte zur Europawahl Maylis Roßberg diskutiert europäische Minderheitenpolitik mit Ursula von der Leyen

Showdown vor der Wahl: Am 29. April 2024 treffen die SpitzenkandidatInnen der europäischen Parteien im Rahmen der sogenannten Maastricht-Debatte aufeinander. Mit dabei: Die ehemalige SSW-Jugendvorsitzende Maylis Roßberg.

Weiterlesen