Andreas Vollstedt

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
Seit mehr als 10 Jahren bin ich von Bürgern gewählter Vertreter des SSW im Rat der Stadt Rendsburg. Hier setze ich mich pragmatisch und lösungsorientiert für alle Belange der Bürger und der Stadt ein.
Mittelstädte wie Rendsburg haben und hatten es in der Vergangenheit nicht leicht. Der Wegfall von mindestens zwei großen Bundeswehrstandorten hat nicht zuletzt das soziale Gefüge ins Wanken gebracht. Dies wirkt bis heute nach. Öffentliche Einrichtungen, wie Bäder, Theater, andere Kultureinrichtungen und eine lebendige Innenstadt sind nur schwer aufrechtzuerhalten. Kleine Geschäfte, die eine Stadt liebens- und sehenswert machen, sind so gut wie nicht mehr vorhanden.
Hier muß meiner Ansicht nach das Land deutlich mehr „einfache“ Fördermittel über den kommunalen Finanzausgleich den Kommunen zur Verfügung stellen.

Ich habe für die Stadt Rendsburg die Gründung einer Bürgergenossenschaft mitinitiiert. Sie soll zum Erhalt historischer Bausubstanz und Bereicherung des öffentlichen Raumes dienen. Die Grundidee ist, das bürgerliche Engagement zu heben - zu aktivieren, den Erhalt historischer Gebäude zu sichern, sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Ein Genossenschaftsmodell, bei dem jeder Mitglied werden kann, indem er Anteile erwirbt. So können Interessierte sich direkt engagieren beim Erhalt/ der Sanierung einzelner Gebäude .

Wir müssen stärker am Erhalt unserer demokratischen Gesellschaft arbeiten. Das fängt auf kommunaler Ebene an. Einfachste demokratische Prozesse müssen gelebt und erhalten werden. Mir ist es ein großes Anliegen, um das Engagement der jüngeren Generation zu kämpfen. Wir haben viel zu viele eingefahrene Verwaltungsstrukturen. So entstehen keine Innovationen, um auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren oder diesen gar begleiten zu können. Diese Strukturen müssen aufgebrochen werden.
Der gesellschaftliche Wandel verlangt uns allen Enormes ab. Ich spüre dieses an der über die letzten Jahre enorm gestiegenen Arbeitsbelastung im Ehrenamt.
Hier müssen Wege gefunden werden, mehr Bürger zu motivieren und bei der Übernahme von Ehrenämtern zu unterstützen. Und das darf sich dann auch gerne monetär auswirken. Bisher wagt doch kein kommunaler Rat, die Aufwandsentschädigungen zu erhöhen. Da würde doch sofort ein Aufschrei durch die Presse gehen. Diese Entschädigungen für den enormen zeitlichen Aufwand, den das kommunale Ehrenamt mir sich bringt, stagnieren seit vielen Jahren auf einem äußerst niedrigen Niveau.
Da zeigt sich dann die verquere Sichtweise. Statt zu motivieren und für adäquaten Ausgleich zu sorgen, werden vom Land wegen der in allen Mittelstädten prekären Haushaltslagen Forderungen laut, diese Aufwandsentschädigungen zu kürzen, um die Haushalte zu entlasten - paradox - sind doch diese geringen Beträge kaum hilfreich, die Haushalte zu sanieren.

Ich möchte hier auch keine „Grünen“ Heilsversprechen vertreten, da ich der Auffassung bin, dass hier mit viel zu wenig Augenmaß gehandelt wird. Wer von uns kann sagen, dass der jetzt eingeschlagene Weg der Richtige ist - niemand.
Wir sollten unsere Gesellschaft mit Maß und Mitte den Gegebenheiten anpassen. Alle Menschen müssen mitgenommen werden - niemand darf überfordert werden.
Mittelständische Unternehmen und Handwerker ächzen doch jetzt schon unter den enorm gestiegenen Energiekosten. Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf ! Die tragenden Säulen der Gesellschaft dürfen nicht überbelastet werden.
Unsere Gesellschaft sollte alle zur Verfügung stehenden technischen Lösungen nutzen, um mit dem sich wandelndem Klima zukünftig leben zu können.
Ich halte einseitige Festlegungen auf E-Fahrzeuge für nicht zielführend.