Rede · 18.11.2015 Die Schule der Zukunft muss technische Innovationen sinnvoll integrieren - nicht verbieten

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 22 - Handys und digitale Speichermedien an Schulen zulassen

Beim Thema Handygebrauch gilt genau das, was auch auf die Nutzung anderer Technik an Schulen zutrifft: Verbote bringen uns nicht nur nicht weiter. Nein, sie sind sogar häufig kontraproduktiv. Ein Handyverbot geht aus meiner Sicht jedenfalls völlig an der Realität und dem Alltag an unseren Schulen vorbei. Handys sind heute nun einmal fester und wichtiger Bestandteil der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. 

Gerade weil Schule weit mehr ist, als ein Ort reiner Wissensvermittlung, müssen Handys und andere technische Errungenschaften maßvoll integriert und sinnvoll genutzt werden. Das mag vielleicht erst einmal etwas mehr Arbeit bedeuten, als ein grundsätzliches Verbot durchzusetzen. Aber dieser Weg lohnt sich. Und selbstverständlich ist Schule dann auch in der Verantwortung, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz, um Fragen rund um sensible Daten und um den maßvollen Umgang mit dem Mobiltelefon geht.

Ich habe viele Jahre als Lehrerin gearbeitet und habe großen Respekt vor der Leistung unserer Lehrkräfte. Ganz besonders in Zeiten des rasant zunehmenden Medienkonsums. Denn durch diesen ändern sich auch ihr Arbeitsumfeld und ihre Arbeitsbedingungen schnell und umfassend. Und um ehrlich zu sein muss ich auch aus eigener Erfahrung klar sagen: Smartphones können ganz massiv den Unterricht stören, so dass sie hier im Privatgebrauch auch nichts verloren haben. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie dem einen oder der einen sogar den letzten Nerv rauben, und dass man sich deshalb ein generelles Verbot wünscht. Und doch muss ich auch unabhängig vom Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes, klar sagen, dass die Radikallösung Komplettverbot eben nicht der richtige Weg ist.

Natürlich lässt sich hier vom Rednerpult leicht sagen, dass Verbote zu einfach sind. Und dass Mobiltelefone doch bitteschön in den Schulalltag integriert werden sollen. Leicht gesagt ist auch in diesem Fall nicht immer leicht getan. Das ist uns bewusst. Und doch macht es nun einmal Sinn, die verschiedenen Funktionen eines Handys auch im Schulalltag zu nutzen. Smartphones sind schlicht und einfach kleine mobile Computer. Lerninhalte können zum Beispiel fotografiert und archiviert werden. Oder die Schüler können sie zu Recherchezwecken nutzen. Ich glaube einfach, dass viele bis heute den Nutzen dieser Geräte für den Unterricht verkennen. Und ich bin gleichzeitig fest davon überzeugt, dass unsere Lehrkräfte, unsere Schulen und Eltern im Land durchaus in der Lage sind, hier vor Ort gute Lösungen zu finden. Aus diesem Grund schließen wir uns der Forderung der Piraten, Komplettverbote aus den Schulordnungen zu streichen, ausdrücklich an!

Aus Sicht des SSW sollten wir also alle miteinander dahin kommen, dass wir Mobiltelefone auch an Schulen als Chance und nicht als Störfaktor oder sogar als Bedrohung sehen. Und wenn man dieses Thema dann doch als „Problem“ sehen und behandeln will, dann ist für uns der Lösungsweg klar. Ich habe schon angedeutet, dass die Schulen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu praktikablen Lösungen kommen müssen und kommen können. Die hier und da existierenden, restriktiven Regelungen in den Schulordnungen müssen natürlich gestrichen werden. Und selbstverständlich sollte auch hier, im Bereich Medienpädagogik, das vorhandene Know-how und das Material des IQSH genutzt werden. Doch es wird natürlich auch nicht ganz ohne Eigeninitiative unserer Lehrerinnen und Lehrer gehen. Ich habe aber nicht den geringsten Zweifel daran, dass es unseren Schulen gelingen wird, diese Chance zu nutzen und Handys und digitale Speichermedien gewinnbringend in den Schulalltag zu integrieren.

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