Pressemitteilung · 08.05.2006 Direktwahl der Landräte wieder abschaffen

Vor dem Hintergrund der niedrigen Wahlbeteiligung von 23,2 % bei der gestrigen Landratswahl im Kreis Schleswig-Flensburg fordert der SSW die Landesregierung auf, die Direktwahl der Bürgermeister und Landräte abzuschaffen. „Wenn sich zehn Jahre nach Einführung der Direktwahl immer noch weniger als ein Viertel der Wahlberechtigten an einer Wahl beteiligen, dann ist da der Wurm drin“, sagt der SSW-Landesvorsitzende Flemming Meyer.

„Der SSW gratuliert Bogislav-Tessen von Gerlach zur Wahl. Wir setzen weiterhin auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit ihm. Wir danken auch den anderen Kandidaten und der Kandidatin, dass sie sich trotz der übermächtigen Einheit von CDU und SPD zur Wahl gestellt haben und so den Wählerinnen und Wählern eine Alternative geboten haben.

Leider ist diese Wahl trotzdem zu einer Katastrophe für die Demokratie im Kreis geworden. Bei allem Respekt vor denen, die wählen gegangen sind, wir können nicht einfach hinnehmen, dass das Wahlrecht nur von weniger als jeder vierten Bürgerin und jedem vierten Bürger in Anspruch genommen wird. Dieser Schaden steht in keinem Verhältnis zum Nutzen einer direkten Wahl des höchsten Verwaltungsbeamten.

Diese Landratswahl zeigt einmal mehr, dass es ein Märchen ist, dass die Direktwahl mehr Demokratie gebracht haben soll. Zum einen wurden dadurch die kommunalen Parlamente geschwächt: Eine Person bekommt mehr Macht auf Kosten vieler Volksvertreter aus verschiedenen Parteien. Das ist nicht demokratischer. Zum anderen zeigt sich in der Realität, dass die Wahlbeteiligungen bei Direktwahlen katastrophal niedrig sind. Auch dies ist bestimmt kein demokratischer Gewinn.

Die CDU und die SPD in Schleswig-Flensburg haben mit ihrem gemeinsamen Einheitskandidaten weiter dazu beigetragen, die Wahl zu diesem wichtigen Posten zu schwächen. Dies haben ja auch Kreisvertreter dieser Parteien erkannt, die in den Wochen vor der Wahl massive Kritik an der Direktwahl geübt haben. Wir erwarten, dass sie diese Kritik jetzt auch nach Kiel tragen.

Die Große Koalition muss die Konsequenzen aus dieser Landratswahl ziehen und im Rahmen der kommenden Verwaltungsreform die Direktwahl wieder abschaffen“, fordert Meyer.
 
 

Weitere Artikel

Pressemitteilung · Nordfriesland · 14.11.2025 Zum Welt-Frühgeborenen-Tag: Wenn jeder Kilometer über ein kleines Leben entscheidet

Anlässlich des Welt-Frühgeborenen-Tags am 17. November warnt die Husumer Abgeordnete der SSW-Landtagsfraktion, Sybilla Nitsch, vor einer dramatischen Lücke in der Versorgung von Säuglingen, die sich zu früh auf den Weg ins Leben machen. Denn das Level 1-Zentrum für Früh- und Neugeborenenmedizin am Westküstenklinikum schließt zum Jahresende.

Weiterlesen

Pressemitteilung · Rendsburg-Eckernförde · 17.11.2025 Marcel Schmidt hat einen starken Wahlkampf hingelegt und für den SSW in Kiel Gesicht gezeigt

Die Landesvorsitzende des SSW, Sybilla Nitsch, bedankte sich heute beim Kieler SSW und beim Kandidaten Marcel Schmidt für ihren Einsatz im OB-Wahlkampf:

Weiterlesen

Pressemitteilung · Kiel · 14.11.2025 Partnerschaft mit einer Stadt in Israel entwickeln

Am Mittwoch wurde vom Büro der Stadtpräsidentin im Hauptausschuss eine Geschäftliche Mitteilung zum Thema „Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Israel entwickeln“ vorgelegt. Ausgangspunkt dieser Vorlage ist der gleichnamige, federführend von der SSW-Ratsfraktion erarbeitete und gemeinsam mit der CDU in die Ratsversammlung eingebrachte Antrag „Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Israel entwickeln“ (Drs. 0712/2023-01). Dazu erklärt der Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion Kiel, Ratsherr Marcel Schmidt:

Weiterlesen