Rede · 12.12.2019 Schulleitungen müssen aktiv gestalten dürfen

Schulleitungen stärken und zulassen, dass sich die Strukturen verändern dürfen!

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 30+47 - Schulleitungen stärken – Identifikation und Umsetzung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualifizierung und Auswahl schulischer Führungskräfte und Bericht über die Unterrichtssituation im Schuljahr 2018/19 (Drs. 19/1791 &19/17279

Das Thema Schulleitungen ist mittlerweile wirklich ein Dauerbrenner in Schleswig-Holstein. 
Aus allen Berichten und Statuserhebungen zum Thema Lehrkräfte wissen wir, dass es vor allem die Zusatzaufgaben neben dem Unterricht sind, die eine große Mehrbelastung für unsere Lehrkräfte bedeuten. Um ein Vielfaches verstärkt trifft das auch auf unsere Schulleitungen zu. Und das wird immer dann besonders deutlich, wenn die ausgeschriebenen Schulleitungsposten an unseren Schulen kaum Respons bekommen oder mehrfach ausgeschrieben werden müssen. 
Zu viele Schulleitungsposten im Land sind noch unbesetzt, zu viele Schulen werden kommissarisch geführt. Das ist ein Problem, das wir alle anerkennen und es wird dringend Zeit, dass das Land hier in die Puschen kommt. 

Wir haben auf unserer Reise als Bildungsausschuss nach Toronto gelernt, dass es eben auch anders geht. Dort haben Schulleitungen keine weiteren Lehrverpflichtungen und verstehen sich eher als eine Art Schulmanager. 

Die Schulleitung soll eigentlich die Instanz sein, die wohlüberlegte Richtungen einschlägt. Momentan schlingern unsere Schulleitungen aber ganz schön. Sie müssen zu sehr gegen den Strom anschwimmen. Ein Strom aus zu vielen Aufgaben, zu wenig Zeit, zu viel Stress und zu wenig Wertschätzung. 
Als Schulleitung hören Sie zu, Sie geben Impulse, Sie organisieren Abläufe und managen den Schulalltag. Es kommen stets neue Aufgaben dazu. Schule befindet sich immer auch im Wandel. Und das ist anstrengend. 
Denn im Zweifel werden unsere Schulleitungen natürlich gerne dafür verantwortlich gemacht, wenn es schief läuft. Eine Schule zu leiten hat aus meiner Sicht zuerst etwas mit Idealismus zu tun. Und ich habe großen Respekt vor unseren engagierten Lehrkräften, die diese Aufgabe übernommen haben. 

Wenn wir Schule anders denken wollen, müssen wir unseren Schulleitungen aber auch ernst gemeint die Möglichkeit geben, aktiv zu gestalten und dafür brauchen sie vor allem Entlastung.

Das geht nur, indem wir unsere Schulleitungen stärken und zulassen, dass sich die Strukturen verändern dürfen. 
Ich bleibe bei meiner Forderung, die Leitungszeit zu erhöhen. Mittlerweile finde ich zusätzlich den Gedanken, unsere Schulleitungen insgesamt breiter aufzustellen gut. Am charmantesten erscheint mir da eigentlich die Aufteilung der Leitung in eine Stelle für die pädagogische Leitung und eine Stelle für die verwaltungstechnische Seite. 

Dass unsere Grundschulleitungen nun eine höhere Besoldung bekommen, war ein erster, sehr angebrachter Schritt. Die Anhebung der Gehälter aller Grundschullehrkräfte wird auch kommen. Der Weg dahin dauert mir zwar zu lange, aber immerhin. 
Ich bin gespannt, welche Ergebnisse unsere beschlossene Evaluation bringen wird. Erst einmal haben wir uns ja darauf geeinigt, dass Arbeitszeit, Arbeitsaufwand und Vergütung der Leitungspositionen aller Schularten evaluiert werden sollen. Es sollen Konzepte aus anderen Bundesländern herangezogen und die bisherigen Erfahrungen mit dem Masterstudiengang Schulmanagement ausgewertet werden. Es geht dabei natürlich besonders um die Nachwuchsgewinnung für Schulleitung. Ich persönlich finde es aber am interessantesten, zu prüfen, inwiefern die Einführung einer ergänzenden Schulverwaltungsassistenz zur Entlastung der Schulleitungen beitragen kann. Ich möchte natürlich das Ergebnis nicht vorwegnehmen, aber hier würde ich schon einen Knackpunkt vermuten. 

In diesem Sinne freue ich mich auf die Ergebnisse der Evaluation und hoffe wir kommen zu Veränderungen im Sinne unserer Lehrkräfte.

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