Pressemitteilung · 22.11.2006 Volkszählungen beim Vieh weiter vereinfachen
Der SSW fordert die Landesregierung auf, das Verfahren der Viehzählungen in Schleswig-Holstein zu vereinfachen. Es kann noch einiges getan werden, um diese Statistiken zu vereinheitlichen und Doppelerhebungen zu vermeiden, sagt der agrarpolitische Sprecher des SSW im Landtag, Lars Harms. Er hat soeben die Antwort der Landesregierung auf seine Kleine Anfrage zum Abbau statistischer Erhebungen (Drs. 16/1050) bekommen.
Die Landesregierung plant, bei den Erhebungen von Rindern zukünftig die bestehenden Daten der Herkunftssicherung für die Statistiken zu nutzen und so die Viehzählungen zu reduzieren. Dies entlastet viele ehrenamtliche Helfer, die mehrmals pro Jahr durch die Dörfer trotten müssen, um Kühe zu zählen.
Die Landesregierung muss aber auch dafür sorgen, dass die Doppelzählung von Schweinen, Schafen und Ziegen ebenso überflüssig gemacht wird. Dies gilt umso mehr, als diese Erhebungen von den Gemeinden und Ämtern finanziert werden müssen und diese zusätzlich belasten. Die Landesregierung verweist zwar darauf, dass dieser Aufwand durch den kommunalen Finanzausgleich erstattet wird. Da sie aber die kommunalen Kosten hierfür nicht beziffern kann, ist ein gerechter Ausgleich gar nicht möglich. Dass diese Kosten durchaus nicht Peanuts sind, lässt sich allein daran erkennen, dass das Statistische Amt selbst jährlich rund 100.000 für diese Viehbestandserhebungen aufwenden muss.
Die Führung solcher Statistiken wird durch die EU vorgeschrieben. Diese Verpflichtung kann aber noch deutlich einfacher und billiger erfüllt werden. Der SSW fordert deshalb die Landesregierung auf, sich beim Bund für eine weiter gehende Nutzung bestehender Daten einzusetzen.