Willi Johannsen (1904-1976)

Geboren in Leck, Anwalt in Flensburg, war der erste Vertreter der Minderheit im Kieler Landtag. Er wurde von der britischen Besatzungsmacht berufen und hatte das Mandat vom 11. april bis zum 11. November 1946.

Hermann Clausen (1885-1962)

Bundesbahnobersekretär in Schleswig. Clausen war Bürgermeister in Schleswig (1945-48), Landtagsabgeordneter (1946-50) und Bundestagsabgeordneter (1949-53).

Als Landesvorsitzender des SSW von 1950 bis 1956 hat er maßgeblich dafür gesorgt, die minderheitenpolitischen Flügel im SSW zu vereinen und den SSW als dänisch orientierte Minderheitenpartei zu etablieren. Hermann Clausen machte sich vor allem für das kulturelle Selbstbestimmungsrecht der Menschen stark.

Victor Graf Reventlow-Criminil (1916-1992)

geboren in Charlottenburg bei Berlin, gehörte dem alten dänischen Adelsgeschlecht Reventlow an, das durch die Zeiten immer wieder höchste Ämter im dänischen Staat und der Verwaltung inne hatte.

Bürgermeister in Glücksburg von 1946 bis -48. Als er 1946 in den Landtag eintrat war er das jüngste Mitglied des Parlaments und wurde häufig für seine Intelligenz und seinen Charme gelobt. Reventlow-Criminil vertrat die dänische Minderheit in Kiel bis 1950.

Bei der Landtagswahl 1950 trat er nicht wieder an. 1953 emigrierte er nach Canada.

Johannes Oldsen (1894-1958)

kam aus Lonham/Lindholm und war nach dem Krieg für kurze Zeit Landrat im Kreis Südtondern.

Von 1946 bis 1947 war Oldsen Mitglied der dänisch-friesischen Landtagsfraktion.

Johannes Oldsen war schon in der Weimarer Republik der führende Kopf der nationalen Friesen (heute: Friisk Foriining). Die nationalen Friesen vertraten die Auffassung, dass die Friesen ein eigenes Volk und deshalb als nationale Minderheit anzuerkennen seien, welches vom deutschen Staat scharf bekämpft wurde. Oldsen engagierte sich schon früh in der friesischen Minderheit in Nordfriesland und war auch komunalpolitisch aktiv. 1933 widersetzte sich Oldsen als einziger Abgeordneter im Kreistag der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten. Nach dem Krieg gehörte Johannes Oldsen zu den Gründervätern des SSW.

Hermann Olson (1893-1958)

neben Samuel Münchow der führende Vertreter der dänischgesinnten Arbeiterklasse in Flensburg. 1946 Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Flensburgs (SPF), in deren Ratsfraktion er saß. 1954 Wechsel zur SSW-Ratsfraktion.

Olson kam 1946 für die SPD in den Landtag und wechselte 1947 zum SSW, für den er bis 1954 im Landtag saß. Danach Sekretär des Kontaktausschusses bei der Bundesregierung für Angelegenheiten der dänischen Minderheit.

Samuel Münchow (1893-1976)

Schmiedemeister in Flensburg. Kommunalpolitiker in Flensburg.

Vorsitzender der SSW-Fraktion im Landtag 1946-54 und 1958-62.

Münchow war ein kompromißloser Verfechter für eine rein dänische Minderheitenpolitik und hatte eine solide Basis in der Flensburger Arbeiterschaft.

Berthold Bahnsen (1913-1971)

wurde in Lonham/Lindholm geboren. War seit 1946 Leiter der Kreissparkasse in Leek/Leck und vertrat dort den SSW im Gemeinderat.

Die erste Berührung mit dem Nordischen hatte der Friese Bahnsen als deutscher Soldat in Norwegen. 

Als Landtagsabgeordneter von 1947 bis 1954 und von 1958 bis zu seinem Tod 1971 befasste er sich vor allem mit Fragen, die die Finanzen und die Wirtschaft des Landesteils Schleswig betrafen. 

Christian Mahler (1900-1975)

Landwirt, übernahm 1926 einen Hof in Haurup südwestlich von Flensburg.
Nach 1945 Bürgermeister in Haurup und Amtsvorsteher. Von 1947 bis 1950 vertrat Mahler die dänische Minderheit im Landtag.

Waldemar Reeder (1893-1950)

war Landwirt in seinem Geburtsort Popenbel/ Poppenbüll auf Eiderstedt und spielte eine bedeutende Rolle unter seinen friesischen Landsleuten. Der Sohn des Landrates Nikolai Reeder war Kreisbauernvorsteher von Eiderstedt, Kreisrat und Kreisjägermeister und personifizierte den friesischen Freiheitswillen.

Reeder vertrat den SSW für kurze Zeit 1950 bis zu seinem Tod im Landtag.

Waldemar Reeder wurde einer der Hauptakteure in den politischen dänisch-friesischen Heimatbewegung, die gegen jeglichen Zentralismus protestierte: Die Südschleswiger sollten weder von Kiel noch von Kopenhagen Befehle empfangen. 1948 zählte er zu den Mitbegründern des Nordfriisk Instituut.

Jørgen Andersen (1905-1993)

kam aus der Gegend von Haderslev. Er war Ingenieur und Betriebsleiter bei den Stadtwerken in Schleswig.

Andersen wurde kurz nach der Landtagswahl 1950 Mitglied des Landtages, weil Wilhelm Reeder im August 1950 plötzlich verstorben war.

Iver Callø (1888-1972)

geboren in Erlev bei Hadeslev, war Kinodirektor in Eckernförde.

Callø var SSW-Fraktionsvorsitzender in der Stadt und saß 1954 für kurze Zeit im Landtag.

Karl Otto Meyer (1928-2016)

Lehrer und Journalist. SSW-Landesvorsitzender 1960-1975.

K. O. Meyer hat als Landtagsabgeordneter 1971-1996 die heutige SSW-Politik entscheidend geprägt, in dem er die weitgehende Beschränkung des SSW auf minderheitenpolitische Fragen durch eine breite Befassung mit landespolitischen Themen ablöste. Dabei kamen die Minderheiten nicht zu kurz: Meyer kann veritable Erfolge in der Minderheitenpolitik vorweisen.

Peter Gerckens (1944 - )

war Lehrer und Vorsitzender der SSW-Kreistagsfraktion in Husum. Gerckens wurde 1996 als zweiter Mann in den Landtag gewählt musste sich aber schon nach kurzer Zeit aufgrund der Folgen eines Verkehrsunfallls beurlauben lassen.

Silke Hinrichsen (1957-2012)

war Rechtsanwältin in Flensburg. Die frühere Vorsitzende der SSW-Ratsfraktion in Flensburg hatte sich im Landtag vor allem als profilierte Innen- und Sozialpolitikerin Anerkennung verdient.

Hinrichsen wurde 2000 als dritte SSW-Abgeordnete in den Landtag gewählt, musste den Landtag aber nach den Stimmverlusten bei der Landtagswahl 2005 wieder verlassen.

Bis 2009 war sie Mitglied des SSW-Landesvorstandes. Nach der Landtagswahl 2009 zog sie erneut in den Landtag ein, wo sie bis 2012 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und als Mitglied des Innen- und Rechtsausschusses fungierte.  
Am 8. März 2012 starb Silke Hinrichsen nach schwerer Krankheit.

Anke Spoorendonk 1947 -

geboren 1947 in Busdorf bei Schleswig.

1966 Abitur, Duborg-Schule Flensburg

1967 - 1976
Studium Geschichte und Germanistik in Kopenhagen
Cand. Mag. Abschluss 1976
Lehramtsreferendariat 1977, anschließend Lehrerin und Studienrätin, Duburg-Schule Flensburg.

1987-1991
Stellvertretende Vorsitzende des Landeslehrerrates des dänischen Schulvereins für Südschleswig.

1985-2009 
Mitglied im SSW Kreisvorstand Flensburg.

1992-2012 
Vorsitzende des SSW Harrislee

2009-2012
Mitglied im SSW Kreisvorstand Schleswig-Flensburg

1996-2017
Mitglied im SSW Landesverband

1990 - 1996
Mitglied, Kreistag Schleswig-Flensburg

1996-2012
Landtagsmitglied in Schleswig-Holstein.  Vorsitzende der SSWs Landtagsgruppe.

1996 - 2012
Mitglied div. Ausschüsse und Arbeitsgruppen:
Mitglied im Kulturausschuss, Europaausschuss, Innen- und Rechtsausschuss, Ältestenrat, u.a.

2012-2017
Ministerin für Justiz, Kultur und Europa in Schleswig-Holsten 

Sonstiges:

- Vorstandsmitglied Rønshoved Højskole 1998-2018
- Vorstandsmitglied CVU Sønderjylland 2002-07, af University College Syd 2008-10, af UC Syd fra 2010 (Fachhochschule)
- Vorstandsmitglied European Free Alliance (EFA) Bruxelles seit 2017
- Vorstandsmitglied Industriemuseum Kupfermühle seit 2006
- Vorsitzende des Vereins ”Foreningen Norden Sydslesvig” seit 2017
- ”Ritterin des Dannebrog-Ordens” 2008