Rede · 09.03.2016 Weiterentwicklung des Digitalen Lernens ist eine extrem wichtige Daueraufgabe

Jette Waldinger-Thiering zu TOP 37 - Umsetzung des Digitalen Lernens

Eins muss ich ganz ehrlich sagen: Ich freue mich wirklich sehr darüber, dass wir diese Landtagssitzung mit dem Thema Digitales Lernen beginnen. Denn die Frage, wie wir den Umgang mit digitalen Medien und das digitale Lernen insgesamt weiterentwickeln und gestalten, ist extrem wichtig. Nicht nur für unsere Kinder und die Lehrkräfte in den Schulen, sondern letztendlich für jeden von uns. Aus Sicht des SSW müssen wir uns deshalb gemeinsam, und vor allem langfristig, mit dieser Thematik befassen. Ich denke, nur so kommen wir wirklich entscheidend voran.

Die Bedeutung des Digitalen Lernens ist vermutlich fast allen bewusst. Zumindest haben nicht nur wir, sondern auch die Opposition oder unsere Vorgänger in Regierungsverantwortung verschiedenste Initiativen hierzu angestoßen. Vor kurzem haben wir zum Beispiel über das Thema Handynutzung in Schulen diskutiert. Und schon allein dieser Ausschnitt aus dem Schulalltag zeigt deutlich, vor was für umfassenden Veränderungen und Herausforderungen wir stehen. Die Welt ist ganz ohne Frage zunehmend digitalisiert. Und unsere Schulen müssen dieser veränderten Lebenswirklichkeit nicht nur gerecht werden. Nein: Sie sollten die Chancen, die in diesen Veränderungen liegen, sogar noch aktiver für sich nutzen. Unsere Aufgabe ist es, hier zu unterstützen und für die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu sorgen. Hierzu stehen wir ohne Wenn und Aber. 

Eine zunehmend digitalisierte Welt bedeutet nicht, dass unsere Schülerinnen und Schüler zwangsläufig zu kompetenten Mediennutzern werden. Das regelt sich nicht einfach von alleine. Wir brauchen gut durchdachte Konzepte, um diese Kompetenzen zu vermitteln und zu festigen. Unseren Schulen und unseren Lehrkräften kommt also auch in dieser Frage eine sehr wichtige Rolle zu. Und ich denke, dieser Verantwortung werden sie in den allermeisten Fällen auch gerecht. Wir alle wissen, dass zum Beispiel digitale Techniken längst in verschiedener Weise genutzt werden. Das ist ein wichtiger Punkt. Denn sie bieten nicht zuletzt große Vorteile, wenn es um den Fachunterricht auf Halligen oder den Unterricht von Schülerinnen und Schülern im Krankenhaus geht.

Der vorliegende Bericht macht unter anderem deutlich, dass das Lernen in der digitalen Gesellschaft längst ein Schwerpunktthema des Bildungsministeriums ist. Aus Sicht des SSW ist es absolut folgerichtig, dass sich ein Schwerpunktteam mit dieser wichtigen Aufgabe befasst. Und es ist absolut notwendig, hier vielfältige Ansätze und Projekte - und vor allem auch den Austausch darüber - zu fördern. Wie wir wissen, ist Medienbildung nicht nur strukturell in den Lehrplänen bzw. den Fachanforderungen verankert. Unser Gesetz zur Lehrerbildung gibt unseren zukünftigen Lehrkräften auch das Rüstzeug, um Medienkompetenz effektiv zu vermitteln. Und nicht zuletzt unterstützen wir die Schulträger auch in Fragen rund um die IT- und Medienausstattung der Schulen. Ich denke, dieses Thema hat also durchaus den Stellenwert, der ihm zusteht. 

Natürlich sind längst nicht alle Hausaufgaben gemacht: Nicht zuletzt der internationale Vergleich zeigt, dass wir beim Lernen mit und über digitale Medien besser werden müssen. Schon die IT-Ausstattung unserer Schulen variiert ganz erheblich. Außerdem sind hier und heute nur 15 Prozent der Schulen mit einer ausreichenden, zukunftssicheren Bandbreite an das Internet angebunden. Allein bei diesen Grundvoraussetzungen liegt also noch sehr viel Arbeit vor uns. Daneben ist der Punkt der Aus- und Fortbildung ganz zentral. Denn nur die Vorbereitung unserer Lehrkräfte im Rahmen des Studiums reicht natürlich nicht. Wir wollen und müssen alle in die Lage versetzen, die neuen Möglichkeiten rund um das Digitale Lernen optimal nutzen zu können. Hier gibt es bereits vielfältige Angebote. Und ich hoffe, dass diese auch in Zukunft rege genutzt werden, damit Schule auch wirklich langfristig mit dem digitalen Wandel schritt hält. 

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